Großer Gott! (... und Allahu akbar ;-) Kochen die Leidenschaften immer noch hoch bei dem Streit ums Schweizer Minarettverbot!
Mancher
Blogger versteigt sich gar dazu zu behaupten, die Schweizer wären bei der Abstimmung »reihenweise ausgetickt« und hätten sich dazu verleiten lassen, gegen die Religionsfreiheit zu stimmen (dabei sind Moscheenbau und muslimische Gottesdienste natürlich weiterhin erlaubt).
Nicht vergessen wird auch der Hinweis, bei den Minarettgegnern handle es sich überwiegend um dümmliche Unterschichts-Prolls. Tja, vielleicht liegt das daran, daß die Unterschicht eher in den Stadtteilen lebt, wo Minarette entstehen, wohingegen die Bessersituierten in friedlichen Villengegenden leben oder auf dem Lande, fernab von den meisten Muslimen, und sich daher leicht in Toleranz üben können ...
Es fehlt auch nicht der Hinweis darauf, daß die Schweizer in irgendwelchen US-TV-Satireshows zur Lachnummer werden. Hahahahaha.
Irritierend, das Ganze. Das findet auch
dieser Poster in einem anderen Internetforum:
»Es ist schon irritierend, mit welcher Beflissenheit weite Kreise plötzlich irgendwelchen hinterwäldlerischen Ziegenbärten beim Bau von Minaretten hierzulande behilflich sein wollen. Man möchte meinen, sie müßten ganz andere Probleme haben. Ich bin mir ganz sicher: Die Toleranz, die sie für die Manifestationen des Islam bei uns einfordern, würde ihnen in vielen islamischen Ländern ganz gewiß nicht gewährt.
Ich bin geplagt genug von Glockentürmen, die ich als Ausdruck der ›Religionsfreiheit‹ hinzunehmen habe. Aber die stehen teilweise immerhin schon seit tausend Jahren hier. Was soll das für ein Fortschritt sein, das Übel zu vermehren, weitere Pfosten der Unaufgeklärtheit hier einzuschlagen, anstatt die alten nach und nach zu überwinden?
Komisch, das Ganze, oder vielmehr traurig.«
Und nach Vorwürfen, hier finde sich eine eigenartige, aber würdige Koalition zusammen:
»Falls du dich auf mein Posting beziehst, fürchte ich, falsch verstanden worden zu sein. Und natürlich kann ich mir nicht aussuchen, wer sich mit seinen Auffassungen in eine Koalition mit meinen gesellt.
Nun tun eine Menge Leute so, als ginge die Welt unter, weil Moslems in der Schweiz keine Minarette bauen dürfen. Da sind Leute dabei, die für ihren Lebensstil nicht die geringste Toleranz in islamischen Ländern erwarten dürften, ein Lebensstil, der sich immerhin auf Aufklärung, Emanzipation und Liberalität stützen kann. Und ausgerechnet solche Leute tun so, als ginge es bei diesem Bauverbot für Minarette um Diskriminierung oder die Verletzung von Menschenrechten. Wohlgemerkt: Nicht die Glaubensausübung wurde verboten, nicht einmal der Bau von Moscheen. Mag sein, daß viele Schweizer etwas anderes mit ihrem Entscheid abgelehnt haben, aber für mich sind Minarette (wenn sie jetzt und hier neu gebaut werden) ein Symbol der Unaufgeklärtheit. Wir importieren damit etwas, was wir mühevoll über Jahrhunderte überwinden mußten.«
Jou. Und hier - nur so als kleines Beispiel - eine Auflistung der muslimischen Toleranz gegenüber Schwulen:
Von Bußgeld bis TodesstrafeJa, es sind auch christliche Länder dabei. Aber zu zwei Dritteln handelt es sich um muslimische Länder. An vorderster Stelle: Saudiarabien und Mauretanien: Rübe ab für ertappte Schwule! Pikantes Detail am Rande: Mauretanien kritisierte 2008 die Schweiz vor der UNO wegen mangelnder Menschenrechte, ließ sich aber immerhin dazu herab zuzugestehen, die Schweiz habe »im Gender-Bereich Fortschritte gemacht«. Ganz im Gegensatz zu Mauretanien offensichtlich:
»Als einer der ersten Staaten wurde vor einer Woche im Beisein der Außenministerin Micheline Calmy-Rey die Schweiz durchleuchtet. Die dreistündige Debatte im Uno-Gebäude in Genf war allerdings kein Beispiel eines heilenden, herrschaftsfreien Diskurses, sondern glich eher einem absurden, kafkaesken Stück. Die rund vierzig Diplomatinnen und Diplomaten hatten je zwei Minuten zur Verfügung, um die Anregungen ihrer Länder vorzubringen. Ihre Voten waren mehrheitlich von ideologischen und politischen Eigeninteressen bestimmt und schwankten zwischen Groteske, Unehrlichkeit und Ignoranz. Sie zeichneten das Bild einer Schweiz, die sich zwar um Besserung bemüht, aber sich in vielerlei Hinsicht, was die Umsetzung der Menschenrechte betrifft, noch in besorgniserregender Lage befindet.
Verschiedenste Länder mahnten daher die Schweiz an, so schnell als möglich eine landesweite, ›unabhängige Menschenrechtsinstitution‹ zu schaffen, welche die Verstöße beobachten, melden und anprangern könnte. Die Betonung auf ›unabhängig‹ suggerierte, daß sie die bestehenden helvetischen Behörden und Gesetze als ›abhängig‹, das heisst als unfähig, parteiisch, verfault oder was auch immer erachten. Die Empfehlungen kamen unter anderem von Ländern wie Deutschland, Malaysia, Mexiko, Indien, Algerien, Saudi-Arabien oder Mauretanien, einem hochkorrupten, von hausgemachten Hungersnöten und Sklavenwirtschaft geprägten Staat, dessen verschleierte Vertreterin der Schweiz immerhin zubilligte, im ›Gender-Bereich‹ Fortschritte gemacht zu haben.
(...) So äußerten sich die meisten Redner besorgt über zunehmende Fremdenfeindlichkeit, Ausländerdiskriminierung und rassistische Stimmung. Islamische Länder wie Ägypten, Katar, Marokko beklagten die menschenrechtswidrige Diskriminierung ihrer Religion, um wie gewohnt eine angeblich zu weit gehende Meinungsfreiheit zu unterstellen. Rußland wunderte sich, daß in der Schweiz Parteien mit unverhohlen rassistischer Gesinnung legal seien; Nigeria sah in der Tatsache, daß die meisten Redner das Thema Rassismus und Xenophobie angesprochen hätten, den Beweis, daß Rassismus und Xenophobie eine Realität in der Schweiz seien; und der Feminist aus Kanada wußte gar von exzessiver, rassistisch motivierter Polizeigewalt gegen Ausländer zu berichten.
Eine Bündelung dieser Meinungen lieferte der Gesandte des Irans. Er drückte zuerst seine Befriedigung darüber aus, daß die Schweiz in ihre neue Verfassung den Zusatz aufgenommen habe, daß vor dem Gesetz alle Menschen gleich seien. Dann äußerte er aber seine starke Besorgnis über die ›Vorfälle rassistischer Intoleranz‹ und die ›anhaltenden feindseligen Einstellungen gegenüber Schwarzen und Muslimen‹, die ›wir in den jüngsten Jahren beobachtet haben‹. Angesichts der Fälle von ›Misshandlung und Folter‹ in ›Polizeigewahrsam‹ und bei ›Verhören‹ müsse man festhalten, daß die Kantone bei ihrer Aufgabe, die Polizei zu kontrollieren, versagt hätten. Und auch der Frauenhandel, die Prostitution, die sexuelle Ausbeutung und die Gewalt, welche Migrantinnen in der Schweiz riskierten, erfüllten ihn mit Sorge. Aber niemand sei perfekt, munterte der Mann aus dem Gottesstaat, wo mutmaßliche Ehebrecherinnen in einen Leinensack gesteckt, in eine Grube gestellt und mit gezielten Steinwürfen an den Kopf getötet werden, die Schweiz auf. Der Weg zur Verbesserung sei der ›genuine und konstruktive Dialog‹. Ein Dialog, wie ›er bereits existiert‹ zwischen der Islamischen Republik Iran und der Schweiz. Beide Partner ›versuchen einander zu helfen‹, um die Menschenrechtssituation in ihren Ländern zu optimieren.«
Na, dann können wir ja alle zufrieden sein ;-) Frau Calmy-Rey ließ das alles ruhig über sich ergehen, statt den ganzen Unfug einfach zurückzuweisen oder die Sitzung zu verlassen. Möglicherweise möchte sie aus diesen ganzen z. T. absurden Anschuldigungen ihr »linksfeministisches innenpolitisches Süppchen kochen« gegen innenpolitische Schweizer Gegner, wie der Journalist suggeriert. Möglich ist alles bei einer Frau, die qualifizierte männliche Bewerber für den Schweizer diplomatischen Dienst zurückwies, weil eine Frauenquote noch nicht erfüllt war. - Und hier der Artikel in ganzer Pracht:
»Die Menschenrechtler«Auffallend ist bei der Schwulen-Strafliste, daß weibliche Homosexualität (d. h. Lesbentum) geringer bis gar nicht bestraft wird: Genau dieselbe Sch..., die wir hier im Abendland glücklicherweise (und mühseligerweise) überwunden haben. Und das sollen wir uns nun importieren? Na, Mahlzeit.
Und mit diesem Wort zum Montag entlasse ich Sie in die zweite Adventswoche ...
Rüdiger Happ