28.12.10

Staatspleiten überall: Unkraut vergeht DOCH!

Ach ja, es sind schlechte Zeiten: (Drohende) Staatspleiten überall - nicht nur in der dritten Welt, sondern mitten im reichen Europa!
Diesmal droht es einen der kleinsten Staaten der Welt zu erwischen:

In den letzten Jahren pflegte ich auf Fragen nach dem OWK zu antworten: »Unkraut vergeht nicht!« Reichlich vernachlässigt und heruntergekommen wirke das OWK, hatte mir allerdings schon vor Jahren eine private »Domme« aus der Schweiz erzählt. Auch die diversen ... äh ... »Ferien-« bzw. Versklavungsangebote waren immer mehr reduziert worden; zuletzt war gar die Seite mit dem ewigen »Sklaven für Filmaufnahmen gesucht« seit Monaten nicht mehr aktualisiert worden. Und irgendwer hatte mir auch erzählt, daß das OWK verkauft werden solle. Ob ich Näheres darüber wisse. Nö - woher auch?

Offenbar ist es jetzt tatsächlich soweit: »Das Projekt FEMDOM REPUBLIC könnte man vereinfacht auch folgend nennen: »RETTEN WIR DEN OWK« oder investiere in dein Hobby!
Das vorrangige Ziel der neu gegründeten Gesellschaft mit beschränkter Haftung FEMDOM REPUBLIK, s.r.o. (Ltd., GmbH) ist der Abkauf des OWK Schlossareals sowie die Fortsetzung und Entwicklung von Tätigkeiten im Privatstaat der Dominanten Frauen - THE OTHER WORLD KINGDOM. Die Tätigkeit im OWK Areal wurde unterbrochen aus der Grund, dass es die Königin Patricia I. zum Verkauf anbietet. Wir alle, die hier viele angenehme Momente verbracht haben, wollen es nicht wahr haben, dass es den OWK nicht mehr geben soll. Deshalb legen wir ein Projekt vor, dass sowohl ein weiteres Bestehen von OWK, als auch eine große Erweiterung der bisherigen Tätigkeiten sichern soll.«


Zumindest das holprige Deutsch ist geblieben. Nur das OWK wird es bald nimmer geben, wenn nicht gewaltig gespendet wird. Tja - manchmal vergeht Unkraut offenbar doch.

Wissen ist Macht ...

... aber Nichtwissen erleichtert oft das Leben. Das dachte ich mir bei der Lektüre des neuesten Blog-Artikels meines Bestseller-Autors Tomás de Torres. Ich ärgerte mich nur darüber, daß eine gute Rezension des Romans »Sklavenjagd« trotz zweimaligen Einstellens immer noch nicht auf der Amazon-Titelseite erschienen ist, er ärgerte sich über eine Rezension, die den Romanausgang verriet (wußte ich gar nicht, daß das verboten ist), und über den Absturz in den Verkaufsrängen.

Wenn ich da noch an den Sommer 2007 denke! Unaufhaltsam hatte sich »Sex für Fortgeschrittene« bis auf Rang 20 vorgearbeitet. »Weiter nach oben geht's wahrscheinlich nicht«, schrieb mir sein Autor Arne Hoffmann. »Vor uns sind zweimal Hape Kerkeling - ›Ich bin dann mal weg‹ - und dreimal Harry Potter. Den Papst müßten wir auch noch aus dem Weg räumen.« (Ratzingers Jesusbuch war gerade erschienen.) Dennoch schaffte es »Sex für Fortgeschrittene« bis auf Rang 5 - und dann kam der Absturz. Amazon.de fummelte mal wieder an seiner Software herum, nahm »Sex für Fortgeschrittene« aus der Bestsellerliste heraus, verweigerte jegliche nähere Auskunft. Das seien Betriebsgeheimnisse, hieß es - und wir konnten noch von Glück reden, daß wir einige Telefonnummern und Adressen kannten. Schauen Sie mal ins nichtssagende Impressum von Amazon.de, lieber Leser: Die verschanzen sich hinter Blabla wie die Insassen von Kafkas »Schloß«. Über die Suchfunktion war »Sex für Fortgeschrittene« weiterhin auffindbar, aber der dort angegebene Verkaufsrang (z. B. »62«) stimmte nicht mit der Bestsellerliste überein, denn dort war auf Nr. 62 ein anderer Titel angegeben. Als Amazon.de seinen technischen Kram endlich auf die Reihe gebracht hatte, war »Sex f. F.« erst mal im Eimer - von 3000 Stück, die Libri noch während des Booms bestellt hatte, wurden 1000 retourniert, die ich bei mir im Korridor aufstapelte, um mich davor selbst zu knipsen - ein Bild, das ich leider nicht eingescannt habe, sonst könnte ich es hier zeigen. Im ersten Halbjahr hatte ich über 10.000 Stück verkauft, im zweiten 26!

Daß Autoren sich nicht gegen Kritik verteidigen sollen, lese ich auch zum ersten Mal. Es hätte mich aber auch nicht davon abgehalten, »Entführt« gegen den Vorwurf überzogener Preise zu verteidigen. Bei Kleinauflagen muß man anders kalkulieren, als es die Großverlage tun können.

Ein weiteres Ärgernis sind die Ein-Sterne-Verrisse von Konkurrenten und Neidern, die einem das Geschäft vermiesen wollen.

Das alles wäre nicht allzu tragisch, wäre Amazon.de einer unter einem Dutzend gleich bedeutender Online-Anbieter. Aber da Amazon ein halber Monopolist ist - leider weiß ich selbst auch nicht, wie viel ich über Amazon.de verkaufe, ich liefere nicht direkt an Amazon.de - fühlt man sich ausgeliefert, und man ist es auch.

23.12.10

Vorweihnachtlicher Streß?

Im Sommer sind meine beiden Blogs mit einer Statistikfunktion beglückt worden; da kann ich ablesen, wie viele Leute mein Blog besucht haben, aus welchen Ländern die kamen usw. Ist oft ganz lustig. Meistens besuchten so 20 bis 40 Leute pro Tag mein Blog. Im September/Oktober gab es dann einen ersten Höhepunkt vor der Frankfurter Buchmesse, als ich auf gutbesuchten SM-Websites für meinen Storywettbewerb warb - bis zu ca. 140 Besucher pro Tag. Eine Geschichte geschrieben hat dennoch keiner von denen.
Danach dümpelte mein Blog wieder so rum - 21 Besucher am 8.12.2010.

Doch plötzlich schossen die Zugriffszahlen in die Höhe wie die Alpengipfel dem herannahenden Porschefahrer. Nanu!? Ob's daran liegt, daß ich einen Artikel »Jodeln wie ein Muezzin« geschrieben habe? Haben islamfeindliche Kreise mein Blog entdeckt?

291 Leser hatten in der angeblich so stressigen Vorweihnachtszeit die Muße, in meinem Blog rumzuhängen. Und ich hatte Zeit, heute abend einen Artikel wie diesen hier zu schreiben.
Frohes Fest, liebe Leser, und ein gesegnetes neues Jahr!

15 Kisten »Sex für Fortgeschrittene«

Kürzlich wurde ich von einer Spedition angemailt: »Wir haben hier zehn bis 15 Kisten ›Sex für Fortgeschrittene‹ und können die nicht zuordnen. Dürfen wir sie verschenken, oder holen Sie sie ab?«

Verschenken? 500 bis 700 Stück? Nein.

»Dann geben Sie bitte eine Adresse an. Haben Sie eine Laderampe für Paletten und Hubwagen?« Nein.

Seltsam. Da taucht vor Weihnachten eine Palette Bücher auf im Druckwert von mehreren tausend Euro, und keiner weiß, für wen die bestimmt waren, ich nicht, die Spedition nicht - die Druckerei hat noch nicht mal den Namen der Spedition gehört. Schöne Bescherung ;-)

17.12.10

Nachtrag Weihnachtsmarktbummel

Was mir auch noch auffiel: die Grüppchen von Rauchern, die vor etlichen Lokalen in der Kälte standen, sich brav und gehorsam der Anti-Raucher-Treibjagd beugten und zum Rauchen rausgingen aus dem (hoffentlich) gemütlich geheizten Lokal.

Was mir in letzter Zeit in dem Zusammenhang auch auffällt: Früher fanden viele überhaupt nichts dabei, stundenlang in verqualmten Kneipen zu sitzen und anderntags denselben Pullover noch mal anzuziehen, jetzt sind viele sehr etepetete geworden. »Das stinkt ja so widerlich nach Rauch!« meckern sie, wenn ihre Sachen nur mal ein Viertelstündchen in verrauchter Luft waren. Die Prinzessin auf der Erbse, Anti-Rauch-Ausführung sozusagen. Fällt schon in Ohnmacht, wenn sich am anderen Ende eines turnhallengroßen Saals einer eine anzündet ...

Nachtrag 2: Was ebenso penetrant auffällt, ist die wachsende Zahl der Handyläden in der Altstadt :-(

16.12.10

Weihnachtsfreuden - »von der lieben Mami«!

Letzten Samstag war ich soweit, daß ich mich in Winterfreuden stürzte: Kalte Füße und beschlagene Scheiben, dreckiger Schneematsch auf dem Boden, muffige, nasse Mäntel in überfüllten Zügen - auf zum Tübinger Weihnachtsmarkt, diesmal nicht mit dem Auto.
Mein Kumpel D. kam aber mit dem Auto - und brauchte eine halbe Stunde länger als geplant, weil er keinen Parkplatz fand.
Ich erwartete ihn in der Lobby der Kreissparkasse. Irgend jemand hatte vor zwei Monaten einen Kontoauszug verloren, ich las ihn mit Interesse: »263 Euro: Kindesunterhalt von der lieben Mami; 400 Euro: Extra von der lieben Mami.« Sieh an, es müssen also nicht immer Männer von Frauen geschröpft werden, es geht auch andersrum! In gehobener Stimmung begab ich mich mit Freund D. in den glühweingeschwängerten Tübinger Weihnachtsmarkttrubel, bis hin zu der Kneipe »Hades« mit ihrem »Ausgang für Zechpreller«, einer dunklen, telefonzellengroßen Sackgasse.-
Diesen Mittwoch nun letzter Abend des Steptanzkurses für dieses Jahr. Nach dem Kurs gehen wir noch ins »Lomo«, eine Cocktailbar, in der man auch mexikanisch essen kann und in der ich mich mit meinem Assistenten und Freund D. (demselben wie vom Weihnachtsmarkt) jeden Freitagabend zur »After-work-party« treffe. Herrliche Fajitas, herrlicher Planter's Punch. Aber anschließend bleibe ich beim Herausfahren aus der Seitengasse, in der ich gratis parkte, stecken und rutsche fast in Querlage, nur weil es leicht bergauf geht. Ganz vorsichtig schaffte ich es 200 Meter weit rückwärts heraus ...
Da hofft man nun auf den Klimawandel und einen milden Winter, und alles bleibt in Glatteis und wildem Schneetreiben stecken. Mit Müh und Not kam ich auf meinen Sommerreifen wieder nach Hause.
Dort sah ich einen Krimi, der sich zur Hälfte nur darum drehte, mit Hilfe irgendwelcher Handynutzungstabellen einen Bösewicht zu überführen, mindestens aber Menschen zu überwachen. Und wieder einmal nahm ich mir vor, niemals mehr ein Handy zu kaufen ;-)

Falls wir uns vorher nicht mehr lesen: Ich wünsche allen Lesern und MARTERPFAHL-Freunden frohe Weihnachten und ein gesegnetes neues Jahr!

9.12.10

Jodeln wie ein Muezzin?

Aus allen Wolken fiel ein Grazer, der neben einer Moschee wohnt und beim Rasenmähen seiner Fröhlichkeit einfach durch Jodeln Ausdruck verleihen wollte. Die Moslems fanden das gar nicht schön, sahen darin vielmehr ein verächtliches Nachäffen des Muezzins, und das angerufene Gericht kam zu derselben Ansicht. 800 Euro Strafe.

»Schieß den Muezzin!« - ein Online-Spiel der steirischen FPÖ. Auch dagegen läuft jetzt ein Prozeß.

»Die Arroganz der Lektorinnen« ...

... beklagt mein Bestsellerautor Tomás de Torres in seinem brandneuen Blog:

Unerträglich!

Der Buchhandel ist - bis auf einige belanglose Kapitalgeber und Chefs ;-) - fest in Frauenhand, und da kann dann schon mal das passieren, was meinem Autor Arne Hoffmann auf Verlagssuche für sein feminismuskritisches Buch »Sind Frauen bessere Menschen?« passierte: »Tut mir leid, meine Lektorinnen weigern sich einfach, dieses Buch auch nur zu lesen!« - so ein hilfloser Chef. Ein Glück, daß es auch noch andere gibt - solche wie mich zum Beispiel ... :-)

Stellen Sie sich darin einfach zwei Möpse vor und darüber ein arrogant erhobenes Näschen, und schon haben Sie eine Lektorin.

Kuschelpädagogik zum Nikolaustag ...

... ist völlig unangebracht. Das gilt nicht nur für den christlichen Teil der Welt:

Rohrstockzüchtigung einer Frau in Banda Aceh, Indonesien, gemäß der Scharia.

An sich wollte ich hier schöne Bilder zum Anti-Kuschelpädagogik-Knecht-Ruprecht-Thema hier bringen: Was man mit unartigen Kindern so macht. Ein Schnuller mit einer »Kirsche« aus einem Kaktus. Eine Rutsche, die am unteren Ende wie ein Reibeisen ausgestattet ist. Und so weiter. »I love it!« schrieb mir der Freund, der mir das mailte, darunter. Aber leider verdient mein Rechner mittlerweile selbst eine Züchtigung - oder sein Hersteller. Wieso kriegen es die PC-Hersteller nicht fertig, daß die PCs wenigstens fünf Jahre ohne Zicken laufen? Meiner, kaum zwei Jahre jung, muß jetzt schon wieder in die Werkstatt, aus der er gerade gekommen ist, und die alte Mail mit den erwähnten schönen Bildern ist wahrscheinlich futsch, zumindest finde ich sie nimmer ... (Deswegen auch das verspätete Posting: Ich war eine Woche lang offline ...)

30.11.10

Robin Hood oder was?

Zuerst war es die Musikbranche, die von den Raubkopien betroffen war, so sehr, daß die Musikmesse »Popcom« (bei der Schreibweise bin ich unsicher) in Berlin (immer knapp vor der Marathon-Messe im September) eingegangen ist. Immerhin konnte man sich damit trösten, daß die vielen kleinen Musikmacher, die »Mittelständler« der Branche, noch am wenigsten betroffen waren.

Dann sah ich vor Wochen - vor der Frankfurter Buchmesse - in der FAZ einen Artikel, daß immer mehr Verlage darunter litten, daß ihre Bücher gratis ins Netz gestellt würden. Zumeist handle es sich um Fachbücher. Aha. Ja - die zwei oder drei Mal, daß Texte von mir oder einem Konkurrenz-SM-Kleinverlag im Netz auftauchten, das hatte sich schnell und unbürokratisch erledigt.

Mist, jetzt hab ich's auch getan! Ist schon eine Plage der heutigen Zeit: das Raubkopieren. (»Geld, Scheck, Kreditkarten - pack aus, aber dalli!« - »Was ist denn das?« - »Das Neueste - ein Raubkopierer!« - »Wird's bald?«)

Einer meiner Autoren war mal mit einem in einem anderen Verlag erschienen Buch betroffen - das Buch war auf einer Website im Volltext dargestellt, die einem »Prinzen von x« (x = ein afrikanisches Land) gehörte. Aufwendig zu löschen.

Und jetzt bin ich mit gleich zwei Titeln betroffen, mit welchen, sage ich nicht. Diesmal haben sich die Raubkopierer sogar die Mühe gemacht zu tun, was ich erst nächstes Jahr - vielleicht! - in Angriff nehmen wollte: Sie haben die Titel in ein Ebook konvertiert und so ins Netz gestellt.

Nun möchte ich bloß wissen: Handeln die Typen auf eigene Rechnung, oder halten die sich für so eine Art modernen Robin Hood, so einen »Rächer der Enterbten«, der den pöhsen reichen Verlagen was wegnimmt und es den Armen im Geiste gibt?

Jedenfalls wird's für einen Urheberrechtsspezialisten bei Stuttgart bald was zu tun geben ...

29.11.10

Himmel und Hölle

Die Sonntags-FAZ sorgt doch immer wieder für Unterhaltung. Diesen Sonntag gab es einen ganzseitigen Artikel der Moskauer Korrespondentin, der in Tagebuchform das ganze Ausmaß die Gesetzlosigkeit Rußlands, dieses Landes mit der vierfachen Mordrate der USA, schilderte: Immer wieder fahren Oligarchen in gepanzerten Limousinen Fußgänger und Kleinwagen platt, und nichts geschieht, gegen Investoren und Straßenbauer Opponierende werden zu Krüppeln geschlagen, und nichts geschieht usw. usf. Daneben eine Kurzmeldung: »Ein Gemälde des britischen Künstlers Mark Sinckler schockiert im Moment die Londoner Bürger. Der muslimische Künstler stellt nun, pünktlich zum Start der Untersuchungen über das Bombenattentat vom 7. Juni 2005, ein Gemälde aus, das den vom Selbstmordattentäter Hasib Hussain gesprengten Bus der Linie 30 zeigt. Aus dem zerstörten Bus steigen vier Engel in den Himmel, welche die vier an den Anschlägen beteiligten Attentäter symbolisieren. Auf der anderen Seite werden viele nackte Menschen zur Seite aus dem Bild gezogen, was darauf hinweist, daß die Seelen der getöteten Passagiere in die ewige Verdammnis gehen müssen. Das Bild ist nur eine Meile von dem Ort ausgestellt, in dem die 13 Pendler sterben mußten. Trotz des geringen Preises von 3.500 Pfund hat sich aber bisher kein Verkäufer gefunden.«

Himmel oder Hölle? Das ist hier die Frage - für uns, für den abgebildeten Herrn wohl eher nicht ...

Eigentlich wären schon 3,50 Pfund zuviel für dieses Haß-Werk.

Die heutige Montagsausgabe der FAZ berichtet, daß der Großmufti Ägyptens bei seinem kürzlichen Besuch in der Schweiz die Einrichtung eines Gremiums von Rechtsgelehrten zur Abfassung von Fatwas für die Eidgenossenschaft anregte. Das fehlt dem Alpenländchen gerade noch ... Er stieß zwar auf Widerspruch auch von seiten schweizerischer Muslime, aber allein schon auf eine solche Idee zu kommen ist bereits ... nun, zeugt nicht eben von Einfühlungsvermögen, sagen wir es mal so.

Einen Mangel an Einfühlungsvermögen zeigt auch Nicolas Blancho, ein zum Islam Konvertierter aus Biel, der Verbindungen zu Terroristen hat, Steinigungen billigt und die Scharia gern in der Schweiz eingeführt sähe. Hier einer von mehreren Artikeln über diesen Herrn: Tagesanzeiger.

Wann war der Anschlag in London? 2005? Vor einigen Tagen las ich beim Archivieren von mir aufgehobener Zeitungsausschnitte der FAZ auf der Rückseite eines Artikels von 2005 eine Meldung aus Belgien: Belgische Parlamentarier sagten ein gemeinsames Bankett mit iranischen Politikern ab, weil die verlangten, daß auf dieser Veranstaltung kein Alkohol ausgeschenkt werden solle. Wohlgemerkt, die Iraner verzichteten nicht nur selbst auf Alkohol (was ihnen selbstverständlich freistand), sie verlangten, daß auch die Belgier keinen haben sollten. Damit unterscheiden sie sich in nichts von jenen Neuköllner muslimischen Eltern, die verlangen, daß die ganze Schulkantine schweinefleischfrei zu sein und am Ramadan geschlossen zu sein habe, nur weil sie selbst es so präferieren. Der Rest der Welt soll nach der muslimischen Pfeife tanzen. - Als dann noch ein führender muslimischer Politiker sich weigerte, einer Frau, in diesem Falle der belgischen Parlamentspräsidentin, wenn ich mich recht entsinne, die Hand zu schütteln, sagte die wiederum einen geplanten Empfang ab (ebenfalls 2005).

Wie weit weg erscheinen heute die 70er Jahre! Türkische Mädchen, die damals in Deutschland aufwuchsen, berichten, damals habe das Kopftuch überhaupt keine Rolle gespielt. (Und der Ramadan meiner Erinnerung auch nicht.) So ändern sich die Zeiten, und das nicht zum Besseren ...

25.11.10

Weltmännertag und Welttoilettentag

Den Morgen des 3. November erlebte ich in einer Pension in Lauenburg. Aus dem Nebenraum des »Frühstückszimmers« erklang aus dem Radio Grönemeyers »Männer«-Song und darauf die Stimme des Moderators: »Heute ist Weltmännertag ...«

Richtig, dachte ich. Wieder einmal dieser Tag, den einige Wiener vor Jahren mit Gorbatschow als Schirmherrn initiiert haben, und die Medien sind jetzt allmählich so weit, daß sie ihn nicht mehr vergessen und auch nicht mehr bewitzeln, sondern allmählich mal zu den echten Problemen der Männer vordringen (Zwangswehrdienst, »Unterhaltssklaverei«, Umgangsboykott ...)

Doch es gibt, wie ich zwei Wochen später erfuhr, noch einen zweiten Weltmännertag, von Trinidad initiiert. »Trinidad wäre mir schon lieber als Moskau«, schrieb ein Männerrechtler in einem Onlineforum. »In Trinidad wären wir willkommen«, entgegnete einer und untermalte das mit diesem Bild:

Was kaum einer weiß: der 19. November ist auch Welttoilettentag:

40 % der Menschheit könnten sich nicht glücklich schätzen, eine solche oder überhaupt eine Toilette zu besitzen, meldete die Welttoilettenorganisation WTO (nicht zu verwechseln mit der Welthandelsorganisation WTO). Die Verwirklichung der Devise »Hau wech die Scheiße!« scheitere oft an diesem Mangel an Toiletten. Genau.

20.11.10

Zoll stoppt 40.000 »Heizbälle« wegen Sprengstoffverdacht

Die schöne Aktionen gegen das EU-Glühbirnenverbot (siehe unten) ist bedroht. Nun wird eine Ladung von 40.000 frisch importierten »Heizbällen« unter dem Vorwand des Sprengstoffverdachts vom Zoll festgehalten. Näheres hier:

Heizbälle gestoppt?

11.11.10

IKEA - entdecke die Möglichkeiten!

Stellen Sie sich vor, sie gehen mit ihrem herzigen Hundi in ihren örtlichen IKEA und werden gleich am Eingang von einem netten Fotografen angesprochen - und schließlich werden Sie mitsamt Ihrem Hund Coverboy des nächsten IKEA-Katalogs - so geschehen meinem Schweizer Autor Hans-Peter Lepper:

Um so größer seine Enttäuschung, als er neulich wieder einmal - natürlich mit Hund - zu IKEA wollte und man ihm am Eingang klarmachte, daß Hunde in dem »unmöglichen Möbelhaus« leider nicht mehr erwünscht seien ...

Ein allerdings in diesem Falle nur theoretisches Verbot, denn als Hund eines invaliden Frührentners genießt der Hund meines Autors ähnliche oder gleiche Privilegien wie Blindenhunde, d. h. er dürfte auch in Fleischereien und Lebensmittelgeschäfte - worauf mein Autor aber rücksichtsvollerweise verzichtet. Die IKEA-Leute sind da nicht ganz so rücksichtsvoll mit den Empfindungen anderer Leute ...

19.10.10

Niqabitch - die Schleierschlampen

Auf ungewöhnliche Art und Weise protestierten Französinnen - muslimische und nichtmuslimische - unlängst gegen das vor Monaten vom französischen Parlament verabschiedete Burka- und Niqabverbot: Obenrum vollverschleiert, untenrum mit Minirock und Stöckelschuhen.

So sollten sie mal durch die Problem-Vorstädte stöckeln, die Schleierschlampen, schlug ein Kommentator im Internet vor. Wäre doch bestimmt auch wahnsinnig lustig - oder?

»Heatball«: Helles Köpfchen trickst EU-Bürokraten aus

Seit gut 13 Monaten wird sie nun peu à peu abgeschafft, die gute alte Glühbirne. Alles beugt sich grollend dem EU-Diktat, auch jene polnischen Unternehmer, die im September 2009 nach dem Ende der 100-Watt-Birne stapelweise »99-Watt-Glühbirnen« verhökerten.

Alles? Nein - ein unbeugsamer Unternehmer importiert einfach in China produzierte konventionelle Glühbirnen und verkauft sie als »Heizbälle«:

»Hocheffiziente Heizung: 95 % der Energie geht in die Heizleistung - die Lichtentwicklung ist produktionstechnisch bedingt und völlig unbedenklich ... :-)«

Aus der Homepage: »In Passivhäusern macht die Wärme, die durch Glühlampen in die Räume eingetragen wird, einen erheblichen Anteil der Heizenergie aus. Der Austausch von Glühlampen durch Energiesparlampen nimmt diesen Teil, der nun anderweitig zugeführt werden muß. (...) Helfen wir unseren Kindern wirklich, wenn wir Glühlampen verdammen und den Regenwald abholzen? Von jedem gekauften Heatball® spenden wir € 0,30 an ein Projekt zum Schutz des Regenwalds! (...) Ein Heatball ist ein elektrischer Widerstand, der zum Heizen gedacht ist. Heatball ist Aktionskunst! Heatball ist Widerstand gegen Verordnungen, die jenseits aller demokratischen und parlamentarischen Abläufe in Kraft treten und Bürger entmündigen. Heatball ist auch ein Widerstand gegen die Unverhältnismäßigkeit von Maßnahmen zum Schutze unserer Umwelt. Wie kann man nur ernsthaft glauben, daß wir durch den Einsatz von Energiesparlampen das Weltklima retten, und gleichzeitig zulassen, daß die Regenwälder über Jahrzehnte vergeblich auf ihren Schutz warten.«

Ein Toast auf diesen Unternehmer, der was unternimmt! :-)

Unsexy: Die Rückkehr der grauen Mäuse in der Ukraine

Die Kontraste seien oft kaum zu ertragen, schrieb ein europaweit tätiger Busfahrer und Reiseleiter mal in einem Internetforum: In Stockholm sehe er dümmliche feministische Reklameplakate, auf denen neunmalkluge Frauen in Jeans ihre männlichen Freunde an den Haaren auf die Knie herunterrissen, weil die zu doof waren, den günstigsten Handytarif auszuwählen, und 300 km weiter in Petersburg brezele sich jede unverheiratete Frau unter 30 wie eine Nutte auf - das eine sei so lästig wie das andere.

Schluß damit! mag sich die neue moskautreue Führung der Ukraine gedacht haben und gebärdete sich päpstlicher als der Papst, verbot High Heels genauso wie Miniröcke und überhaupt alles, was indezent ist, nachzulesen z. B. hier.

Ob da Julia Timoschenko drinsteckt, die Frau mit dem süßen Rundzopf? Politisch-juristisch wird sie von den neuen Machthabern schon am Zeuge geflickt, und wer weiß, vielleicht auch klamottenmäßig. Schade ...

Auch Kleider mit Blümchenmuster sind ab sofort verboten. Und weil man grad so schön am Verbieten ist, sollen Polit-Satiren im Fernsehen und politische Karikaturen in Zeitungen gleich mitverboten werden. O tempora, o mores! Sahen die politischen Führer des Ostblocks der 80er Jahre in ihren Hüten und Anzügen nicht allesamt wie einem Film der 50er Jahre entsprungen aus? Da will man(n) in der Ukraine offenbar wieder hin ...

16.10.10

SO, 10.10.10: Kleine Soirée in der Grande Opéra (Ausklang der Buchmesse - Teil VI)

Diesmal überholt uns der Bus, als wir kurz vorm Henninger-Turm sind. Wir rennen zu einer einige Dutzend Meter vor uns gelegenen Bushaltestelle und erwischen ihn noch. Ich trage heute meinen schottischen Kilt, lange Kniestrümpfe und oben ein schwarzes T-Shirt mit einem aufgedruckten Frack-Ausschnitt. So wirke ich fast wie Sean Connery bei einem vornehmen Empfang …

... und wie es weiterging, können Sie ab 1. Juni 2011 in dem Band »2 x Frankfurt und ein bißchen weiser« (Autor: Rüdiger Happ) nachlesen. - Im Grande Opéra:


Blick zurück, nicht im Zorn, aber mit etwas Wehmut: Ich werde wohl nicht wieder herkommen. Später Montagvormittag nahe Tor West

SA, 9.10.: Heiratswut tut selten gut (Buchmesse Teil V)

Kaum haben wir in der Straße unserer Pension ein paar Dutzend Schritte zurückgelegt – ich wieder in meiner Goldhose, aber mit bequemeren Schuhen –, da hält einladend ein Bus direkt hinter uns. »Südbahnhof« verheißt das Schild oben als Fahrtziel, und wir steigen spontan ein.

... und wie es weiterging, können Sie ab 1. Juni 2011 in dem Band »2 x Frankfurt und ein bißchen weiser« (Autor: Rüdiger Happ) nachlesen.

»I'll seal you« - unser Stand vielleicht am Freitagabend; einiges fehlt schon, aber nicht vieles

Und nachher? Erraten!: Erdnüßchen!

Nix Schickeria, alles ganz normal: »Erdnüßchen«!

15.10.10

DO, 7.10.: Wer zu früh kommt, den belohnt das Leben (Buchmesse Teil III)[Teil 4 siehe unten!]

In den frühen Morgenstunden setzt es wieder ein, wie es am späten Abend aufgehört hat: Das ferne, aber deutliche Geräusch startender und landender Flugzeuge am Frankfurter Flughafen. Wir sind hier eben einige Kilometer südlicher als in der Juhe

... und wie es weiterging, können Sie ab 1. Juni 2011 in dem Band »2 x Frankfurt und ein bißchen weiser« (Autor: Rüdiger Happ) nachlesen.


Blick in Gegenrichtung, auf die Brücke, auf der wir standen, nach Osten. Links am Bildrand der rötlich beleuchtete Puff »Südfaß«

FR, 8.10.: »Bambiland ist abgebrannt« (Buchmesse Teil IV) [Teil 3 siehe oben!]

Am anderen Ende der Welt: Trelew

Aus dem fernen Trelew, Patagonien, kam eine Autorin nach Frankfurt, um mir SM-Stories zu verticken. Was wir sonst noch erlebten:

... können Sie ab 1. Juni 2011 in dem Band »2 x Frankfurt und ein bißchen weiser« (Autor: Rüdiger Happ) nachlesen.

Ach Bambi, hättest du doch nur den Mund gehalten! Si tacuisses, philosopha mansisses ...

14.10.10

MI, 6.10: »Schreiben Sie mir nach der Messe 'ne Email!« (Buchmesse Teil II)

Jeder der folgenden fünf Tage beginnt so ähnlich wie dieser erste Messetag:

... nämlich so, wie es ab 1. Juni 2011 in dem Band »2 x Frankfurt und ein bißchen weiser« (Autor: Rüdiger Happ) beschrieben wird.

Häßliches, aber durch die Radrennen berühmtes Monstrum: Der Henninger-Turm


Hingucker: Diese Fußmatte von www.nix-gut.de

13.10.10

»Goliaths« »letzter Seufzer« - Frankfurter Buchmesse 2010 (Auftakt - Teil I)

»Mit Tüten und Blasen« – das war das Leitmotiv der Frankfurter Buchmesse 2010 - zumindest in den Augen meines diesjährigen »Messeboys«, des Journalisten S.. Wegen der vielen großen Gratistüten und wegen der Blasen an den Füßen. Allerdings hat der das Motiv auch nicht selbst erfunden, sondern von der Messe-FAZ abgekupfert. »›Messegirl oder –boy von Erotikverlag gesucht‹ – das klang interessant genug, um es einmal auszuprobieren« – so wollte S. seine Reportage einleiten.

... und wie es weiterging, können Sie ab 1. Juni 2011 in dem Band »2 x Frankfurt und ein bißchen weiser« (Autor: Rüdiger Happ) nachlesen.

Parkdeck ganz oben auf dem Messeparkhaus bei Halle 4

Wie üblich ziemlich voll: Parkplatz vor Halle 3

Zu dunkel: unsere literarische Lasterhöhle vielleicht eine Stunde nach unserer Ankunft

12.10.10

The party is over

So, das war's, Frankfurt ist gelaufen - bleibt jetzt nur noch das Verfassen eines Berichts. Dauert noch ein bißchen :-)

Die Storyanfänge »Aus der Buchmesse rausfeiern« hab ich jetzt gelöscht. Nicht mehr aktuell. Nimmt Platz weg.

Bis bald :-)

30.9.10

»Sklavenjagd« und andere Neuerscheinungen

Es ist Jagdsaison! Im Wald sowieso, und auf der Frankfurter Buchmesse wird in einer Woche auch zum Angriff geblasen auf das Publikum, auf (noch) Kaufunwillige und und und ...
Auf Sklavenjagd geht die gelangweilte High Society der Superreichen an der Costa del Sol, ein Afrikaner bietet Schwarz auf Weiß Sextipps für müde Europäer, G. Vandal bereitet überreife, faule Früchtchen auf das SM-Abitur vor, und mit Lonie Waters und anderen talentierten Autoren können wir uns schon mal auf Sex on the beach freuen, d. h. auf den nächsten Sommer. Möge er bald kommen und nicht so elend kurz sein wie der vergangene!

22.9.10

Vertreter gesucht!

Aufstrebender Erotikverlag (wer errät seinen Namen?), zehn- bis zwanzigtausend Verkäufe pro Jahr und 150.000 insgesamt, sucht Vertreter im gesamten deutschsprachigen Raum.

Am Marterpfahl ist noch Platz ...

Besuchen Sie uns auf der Frankfurter Buchmesse, Halle 4.1., Stand L 538!

21.9.10

Heute ist es Molly Norris

Molly Norris existiert nicht mehr. Die Karikaturistin aus Seattle mußte untertauchen und eine neue Identität annehmen - wie bei einem Zeugenschutzprogramm, doch ohne daß die Polizei ihr die nötigen Auslagen zahlte. Hier ein Bericht aus der FAZ:

Molly Norris gibt es nicht mehr

... und hier Bilder von einer pakistanischen Anti-Molly-Demo - die üblichen vollvermummten Frauen fehlen auch nicht, sind aber hier auf diesem Bild (das ich einziges von mehreren zeige) nicht zu sehen:




Ein Bekannter von mir meinte einst, am besten wär's, wenn sich eine Sekte vom Islam abspaltete, die es zum göttlichen Gebot erklärte, den Propheten so oft wie möglich abzubilden. Vielleicht würden dann endlich mal alle einsehen, daß es nicht geht, wenn irgendwelche nur für die eigenen Anhänger verbindlichen Religions-»Gesetze« auch Andersgläubigen aufgezwungen werden. Oder die Koranverbrennung: Entweder, so ein anderer Bekannter von mir, läßt man das ganz bleiben, oder man verbrennt immer wieder an unterschiedlichen Orten den Koran, dann gewöhnen sich die Moslems vielleicht irgendwann mal daran. Wir Westler mußten uns ja auch an alles mögliche gewöhnen, an verbrannte US- und dänische Flaggen, an symbolisches Verbrennen und Aufhängen von Personen, an Bilder wie diese (Demonstration aus London, März 2009, Demonstration der »religion of peace«):





Wie kreativ sie sich ausdrücken!: »Exterminate«, »slander«, »behead«, »massacre those who insult islam«. Im Grunde meinen sie alle dasselbe:



Einer trug auch ein Schild:



Genau. Und die »religion of peace« besteht dann in Friedhofsruhe - weil alle Satiriker und Kritiker gekillt sind. Tja, 90 Prozent sind vernünftig, heißt es - aber was nützt das, wenn dir zehn Prozent Verrückte (von, sagen wir: drei Millionen Muslimen in Deutschland) ans Leder wollen? - Vielleicht war jener Imam, der diese Radikalinskis indoktrinierte, derselbe, der jetzt die Fatwa gegen Molly Norris aussprach. Er lehrte (siehe obigen FAZ-Artikel) um 2003 einige Jahre lang in London und sammelte Schüler um sich und radikalisierte sie ... (Wie sagte neulich jemand?: Der Jemen - wo der Herr herkommt und jetzt lebt - sei eine Gesellschaft des 15. Jahrhunderts, die mit Riesenschritten dem 18. Jahrhundert entgegenstrebe. Dann müßten wir also nur noch 300 Jahre warten bis zu deren Aufklärung und Erleuchtung ... Herr, schmeiß Hirn vom Himmel!). Besagter Londoner Bekannter (aus dem Eastend mit seinen vielen Pakistanis und einer Großmoschee), der mir die letzten vier Bilder mailte, mailte mir auch vor Jahren schon einen Witz: Pakistan wurde von einem Erdbeben getroffen. Zwei Millionen Pakistanis sind tot. Die Welt ist erschüttert. Die Schweizer schicken ein Militärhospital, die Kanadier schicken dies, die Franzosen das - und die Briten schicken zwei Millionen Pakistanis, um die Lücken wiederaufzufüllen ...

Wichsen gegen Rechts!

Und schon wieder hat sie's geschafft: Die dubios-undurchsichtige, rechtslastige »Tea-Party-Bewegung« in den USA. Wieder haben ihre Anhänger bei einer Kandidatenaufstellung für den Senat den bewährten gemäßigten Kandidaten abgesägt und triumphieren jetzt. Wahrscheinlich so lange, bis sie merken, daß Wahlen in der Mitte gewonnen werden und daß die Republikaner den verbreiteten Unmut über Obama im Wahlvolk nicht auf ihre Mühlen werden lenken können, wenn diese zu weit rechts positioniert sind ...

Aufgefallen war die jetzige Siegerin um die republikanische Kandidatur für Delawares Senatssitz in der Vergangenheit u. a. dadurch, daß sie sich gegen die Selbstbefriedigung stark machte. Das rief jetzt einen Protestmarsch hervor, den der Autor meines Bestsellers »Onanieren für Profis« treffend so kommentierte:
Gigantischer Protestmarsch der Delaware-Wichser gegen Christine O'Donnell Lustfeindlich: Christine O'Donnell. Wahrscheinlich sieht sie gerade was ganz Entsetzliches, ähnlich wie dieser ältere Herr hier:
Was der sieht? Nun, mein altes englisch-deutsches Lexikon übersetzt »buggery« mit »widernatürlicher Unzucht« :-) Aber zusammen mit Sarah Palin (unten) wär sie doch ein echtes »dream team«, oder? (So nach dem Motto: Was brauch ich tiefe Einblicke ins Weltgeschehen, wenn ich schon einen tiefen Ausschnitt ... oder was brauch ich Selbstbefriedigung, wenn die Männer mir in Scharen nachlaufen?)
Oder doch eher »Alptraum-Team«?

14.9.10

Eine Koranverbrennung ...

... könnte vielleicht helfen, ein wenig Aufmerksamkeit auf den Storywettbewerb (siehe unten) zu lenken (dessen eine Story ja auch etwas mit dem Orient zu tun hat), aber die zieht möglicherweise auch die falschen Leute an, und ich muß dann wie Kurt Westergaard oder Salman Rushdie ewig unter Polizeischutz leben. Das lohnt sich nicht. Wie sagte Harald Schmidt (oder war's Gottschalk?): Er mache über alles und jeden Witze, nur nicht über Moslems, denn er wolle in Ruhe und Frieden leben. Gott sei mit Dir! (... und nicht gegen dich. Die kleine Burka und das Orient-Story-Fragment auf einem Backcover einer Messeneuerscheinung ließen meine Grafikerin aus Furcht vor dem Zorne Allahs und seines Bodenpersonals bereits im Impressum von ihrem Klarnamen zu einen Pseudonym wechseln). [Nachtrag SO 19.10.2014: Bild »Koran im Klo« mit Bedauern gelöscht nach Protestmail von »Yildiz AS Group« vom selben Tag. NACHTRAG 24.12.14: Bild eines brennenden Korans eingefügt:]


Außerdem muß das gut inszeniert werden. Nicht jeder Chef einer kleinen Organisation vermarktet sich so gut wie jener Terry Jones, auf den die ganze Welt schaut. Dabei scheint es am 11. September einige Koranverbrennungen in den USA gegeben zu haben - über die aber kaum jemand berichtete. Und ich fürchte mal, kaufte ich einen Koran und verbrennte ihn im Garten, keine Sau würde es bemerken oder gar darüber berichten. Also alles für die Katz.

Na ja *seufz*, dann bestell ich halt doch nur ein halbes statt ein ganzes Dutzend Messe-Eintrittskarten und hoffe darauf, daß es sich wie vor Jahren beim Keuschheitsgürtel-Storywettbewerb ganz zum Schluß noch ein bissel belebt - auch wenn jetzt natürlich weniger Zeit zur Verfügung steht. Schaun wer mal ...

Der verregnetste August seit 1881,

seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, sei der abgelaufene August gewesen, meldete neulich das Lokalblatt. Na super! Für die Schulkinder hier (in Württemberg) sind die Sommerferien mal wieder - wie schon 2006 - komplett ins Wasser gefallen, nachdem sie zuvor bei den letzten Klassenarbeiten in brütender Hitze schwitzen mußten. »›Sommerferien‹ heißt, daß der Sommer Ferien macht.« Ha ha. Findet keiner mehr lustig.



Es ist immer das Gleiche: Man wartet ewig lange darauf, daß es endlich Sommer wird, und dann ist der Sommer im Handumdrehen vorbei. Eine kurze Hitzewelle, und das war's dann im wesentlichen. Oder das Motorrad steht wegen eines versteckten Defekts an der Elektrik gerade während der schönsten Sommerwochen still, so wie während des heißen Augusts 2009.

Wir sehen schon: Das mit dem Klimawandel muß noch forciert werden :-) Oder man muß in den Süden auswandern. Ich werde wohl wieder Galicien einen Besuch abstatten, dem schönen Landstrich, wo sich Süd und Nord so vortrefflich mischen, Palmen und Birken, nicht zu heiß, nicht zu kalt.

Falls sich jemand fragt, warum ich hier nichts mehr zu aktuellen Themen ablasse: Ich bin bedient. Zu Sarrazin etwa äußern sich schon 1000 Leute, da muß ich nicht der Tausenderste sein. Zumal ich sein Buch ebensowenig gelesen habe wie schätzungsweise die Mehrzahl der 1000 Leute ...

Also lieber Augen zu und auf zum Endspurt in Richtung Frankfurter Buchmesse! :-)

8.8.10

Schweizer Marterpfahl-Fans

Ja, da muß man doch einfach mal kräftig ...



... ins Horn blasen - so sehr hat die Zahl der Schweizer Besucher der Marterpage von Juni auf Juli zugenommen: um 68 % auf 141! Damit haben die Schweizer jetzt die USA klar distanziert (obwohl auch von dort 19 % mehr Besucher kamen) und auch die Österreicher (121) hinter sich gelassen. Schön! :-)

Die kalte Schulter zeigen mir momentan eher die Holländer und die Chinesen *schnüff*, wohingegen aus Luxemburg eine erfreuliche Besuchersteigerung um genau 50 % zu vermelden ist: Im Juni waren's zwei Besucher, im Juli drei :-) Daran sieht man, daß Prozentzahlen allein noch nicht sonderlich viel aussagen - aber das ist ja nichts Neues.

4.8.10

Büchertempel in Buenos Aires, Maastricht und anderswo ...

Die Frankfurter Buchmesse wirft ihre Schatten voraus. Argentinien ist heuer das Gastland der Messe, und die FAZ stellte unlängst in einem Artikel einen wahren Büchertempel in Buenos Aires vor, die Buchhandlung »Ateneo«, errichtet vor etwa zehn Jahren in einem ehemaligen Theater:



Hier können Sie das Bild in seiner vollen Pracht sehen. Gehen Sie mal auf die detaillierte Bildersuche von Google, dann finden Sie mit den Stichwörtern »buenos« und »ateneo« noch etliche andere Pracht-Ansichten dieses Büchertempels. Kaum zu glauben, daß man mit dem Gedanken gespielt hatte, dieses ehemalige Theater zu einem Parkhaus zu machen ... Bühne frei für das Buch! (Im Gegensatz dazu mußte in Frankfurt das Buch der Automobilmesse auf einen späteren Herbsttermin weichen ...)

Buenos Aires ist ein bißchen weit - aber in Maastricht gibt es eine ehemalige Kirche oder Kathedrale, die jetzt eine Buchhandlung ist:



Auch den Buchladen selexyz sollte man im Breitwandformat bestaunen :-)

Im neuesten SPIEGEL finden sich interessante Artikel über die wild wachsende Buchhandelsgruppe Thalia, die in Österreich einen Kleinverlag mit Buchhandlung mobbt, weil sie den Laden selbst übernehmen möchte, und über das im Deutschland um 1840 noch weitgehend fehlende Copyright, das möglicherweise Deutschlands Fortschritt und Industrialisierung gefördert habe. 14.000 Neuerscheinungen pro Jahr verzeichnete der deutschsprachige Raum damals - im Gegensatz zu England, wo es nur 1000 gab. Dort gab es nämlich schon seit 1710 ein rigides Copyright, und die Verleger nutzten es nicht zur preiswerten Massenverbreitung von Wissen, sondern um sich mit Luxusausgaben eine goldene Nase zu verdienen ... (Nun ja - ich habe noch keine. Auch wenn manche Kritiker meinen, die Preise meiner Bücher seien zu hoch - eine vergoldete Karosse wie manche Londoner Verleger im Jahre 1800 habe ich nicht - NOCH nicht? :-)

2.8.10

Vor 33 Tagen schon ...

... haben sie das Licht der Bücherwelt entdeckt, und erst jetzt komme ich dazu, sie hier mal zu preisen: die Neuerscheinungen von Ende Juni.

»Gerwalt« beschreibt in seiner Mittelalter-Trilogie das spätmittelalterliche Weißenburg im Nordelsaß - und den Lebensweg des »Edelknechts« Rüdiger (sorry, Namensgleichheit rein zufällig;-). Ein Edelknecht ist ritterbürtig, d. h. Sohn eines Ritters, aber Zweit- oder Drittgeborener, erbt also weder die Burg noch den Titel, sondern muß sich anderweitig sein Auskommen suchen, etwa als Fechtlehrer oder Söldner. Rüdiger steht also gewissermaßen sinnbildlich für den Niedergang des Rittertums - und noch dazu hat er eine »dunkle [d. h. SMige] Seite« - lesen Sie, wie er sich trotzdem in der sich wandelnden Welt behauptet und am Schluß ein stolzer Burgherr wird:

Band I: »Weidenrute und Schwert«

Band II: »Feder und Farbe«

Band III: »Kette und Kreuz«

Was »Edelknecht« Rüdiger immer wieder tut - irgendwelche Frauen versklaven, einkerkern und quälen -, das erlaubt sich der Held der Titelgeschichte von »Kopfkino« nur in Gedanken - die restlichen Stories lassen den Gedanken und der Phantasie der geschätzten Leser reichlich Spielraum zum Umherschweifen ...

Am liebsten immerzu in SM-Welten schweifen auch die Protagonisten von »Panik«; aber wenn man dazu bezahlte Gespielinnen braucht, muß man zuvor viel Geld verdienen - z. B. indem man die Angst vor einer Pandemie schürt und dann mit Arzneimitteln viel Geld scheffelt ...

Geht das schief, könnte es allerdings das letzte Spiel werden - so wie »Stu Ungars letztes Spiel« von Eurydike: Der weltbeste Pokerspieler gewinnt im Spiel eine Frau als Sklavin ...

20.7.10

Gesinnungsmobbing allerorten

Kennen Sie das hier, verehrter Leser?:



Das BLINKFÜER war eine linke, kommunistische Fernsehzeitschrift, damals, 1961, als die Mauer gebaut wurde. Nach dem Mauerbau wollte die Springerpresse alle Funk- und Fernsehzeitschriften vernichten, die das »ostzonale« Programm abdruckten. Die Leiter der anderen Großverlage (z. B. Heinrich Bauer Verlag) beeindruckte das wenig, sie lachten nur und empfahlen Springer, ein wenig von der Toleranz zu zeigen, die er selbst vom Osten forderte.

Aber das kleine, machtlose BLINKFÜER (auf der abgebildeten Titelseite versucht ein Artikel Springers »Lügen« zu entlarven) war das geeignete Opfer. Springer drohte allen Zeitungskiosken, wenn sie weiterhin das BLINKFÜER anböten, liefere er selbst keine Zeitungen mehr an ihren Kiosk. Da sie auf BILD und Co., die Umsatzbringer, angewiesen waren, knickten die meisten Kioskbetreiber ein, und das BLINKFÜER war ruiniert ...

Zu spät für das BLINKFÜER entschied das Bundesverfassungsgericht 1969, eine solche Art wirtschaftlicher Machtausübung zur Niederhaltung anderer Erzeugnisse oder Meinungen sei verfassungswidrig: »Das Ziel der Pressefreiheit, die Bildung einer freien öffentlichen Meinung zu erleichtern und zu gewährleisten, erfordert deshalb den Schutz der Presse gegenüber Versuchen, den Wettbewerb der Meinungen durch wirtschaftliche Druckmittel auszuschalten.« (aus Wikipedia, Art. Blinkfüer-Urteil)

Aber was kümmert das die Leute, wenn sie sich auf der »gerechten« Seite wähnen! Und so geht es heute mit anderer Stoßrichtung munter weiter:

Da werden Leute gemobbt, um ihren Job oder ihre Wohnung gebracht, weil sie die »falsche« Zeitung lesen:

Du machst nicht mehr mit!

Da wollen Ver.di, Jusos und etliche weitere Linksorganisationen eine Aktion starten, um »Rechtsblätter« von den Kiosken zu verbannen:

Bund der Vertreibenden: Unser Kiosk soll sauber werden!

... wobei sie unbekümmert die harmlose rechtskonservativ-bürgerliche JUNGE FREIHEIT mit der wirklich üblen »Deutschen Stimme« in einen Topf werfen. Aber auch für letztere gilt: Solange das Bundesverfassungsgericht sie nicht verbietet, gilt für sie die Pressefreiheit ebenso wie für alle anderen.

Gemobbt werden oft auch Leute, die die Politik Israels kritisieren. Insofern mußte sich der deutsch-jüdische Philosoph Ernst Tugendhat auf Kritik bis Schmähkritik einstellen, als er als Schirmherr der Tübinger »Nakba«-Ausstellung auftrat. »Nakba« (etwa: »Katastrophe«) ist das Wort der Palästinenser für jene Vertreibung, mit der sie 1948 aus ihrem Land hinausgemobbt wurden. Tugendhat dazu in einem TAGBLATT-Interview vor rund einem Monat:

Man dürfe aber nicht übersehen, so Tugendhat, »dass die Zionisten nicht wie einfache Einwanderer nach Palästina kamen, sondern mit der erklärten Absicht, dort einen eigenen jüdischen Staat aufzubauen. Das war für die palästinensische Bevölkerung unakzeptabel. Natürlich handelten die zionistischen Juden unter dem Druck des europäischen Antisemitismus. Aber hat, wer aus einem Haus herausgeworfen wird, das Recht, in das Haus eines unbeteiligten Dritten einzubrechen?«

Im wechselseitigen Unrecht hätten also die Zionisten »den ersten Schritt begangen«, meint Tugendhat: »Nicht durch die Einwanderung als solche, sondern durch deren politische Stoßrichtung. Wie die Ausstellung belegt, wussten die zionistischen Führer von vornherein, dass der jüdische Staat nur errichtet werden konnte, wenn die palästinensische Bevölkerung ausgesiedelt würde, und der israelische Staat hat durch die sofortige Ausbürgerung der Geflohenen und die Konfiszierung ihres Besitzes die Verantwortung für ihren Flüchtlingsstatus übernommen.«

Der Schirmherr der Ausstellung weiter: »Dass die Hervorhebung von Tatsachen, die für das israelische Selbstbild ungünstig sind, Antisemitismus sei, ist eine Unterstellung, die aus einem ›Philosemitismus‹ kommt, der sich seinerseits nur aus antisemitischen Wurzeln erklären lässt.« Tugendhat bedauert auch die Erklärungen des Tübinger Kirchengemeinderats und des DGB in Frankfurt, nach denen die Ausstellung nicht gezeigt werden solle. »Das ist Intoleranz und Bevormundung, wiederum motiviert aus der Angst, als antisemitisch erscheinen zu können.«


Ernst Tugendhat ist übrigens der Sohn des Unternehmers Fritz Tugendhat, für den Mies von der Rohe im tschechischen Brünn 1929/30, also etwa zur Geburt seines Sohnes Ernst, eine Villa hinstellte, die seither eine der Ikonen modernen Bauens ist:


Klares Bauen, klares Denken: Villa Tugendhat in Brünn

Gerade mal acht Jahre konnte sich Vater Tugendhat an dem klaren, modernen, großzügigen Bau erfreuen - dann wurde er von den Nazis rausgemobbt ...

PS: In Israel wird das Gedenken an die »Nakba« vielleicht demnächst unter Strafe gestellt.

3.7.10

Zum Viertelfinale: Musik!

Passend zum gleich beginnenden Viertelfinale: Sonate für Vuvuzela. Hier der Anfang:



... und hier der Schluß:

Die aufgeblasene Dominanz - Bofewo Spring '25, Teil 1

  Hier ist die Fa. Dominflate . Viel Spaß!   "Er war schon immer etwas aufgeblasen", kommentierte James Bond einst das Zerplatzen...