... der aktuellen Debatte, der »geistigen Situation der Zeit« sozusagen, wie Karl Jaspers es 1931 genannt hatte.
Outings scheinen als gesellschaftliche Brandmarkung immer noch sehr beliebt zu sein, nicht mehr wegen Schwulitäten natürlich, das regt heute kein Schwein und keinen Schwanz mehr auf, als SMer vielleicht gerade noch, da echauffieren sich wenigstens einige sanfte und gewaltfreie Naturen, und es reicht vielleicht dazu, Jugendämter besorgt zu machen oder dem ungeliebten Ex das Sorgerecht für die Kinder entziehen zu lassen oder so was.
Wegen »rechts«, das funktioniert immer noch gut, auch wenn einige der politisch korrekten Antifa-Tiraden doch langsam müde zu werden beginnen, ja die »PC« allgemein immer mehr zum Objekt von Witzeleien wird. Aber noch funktioniert's: Ein Häuflein von 50 demonstrierenden Neonazis bringt so sicher wie das Amen in der Kirche 500 Gegendemonstranten auf den Plan, jene Leute, für die immer der 29. Januar 1933 ist (»Wehret den Anfängen!«).
Und so gab es denn aus dem Medien-Mainstream nur lauen Protest, als »Nazileaks« Namen, Adressen und Telefonnummern vieler Menschen veröffentlichte, die als »rechts« gebrandmarkt werden sollten, und seien es auch nur Leute, die der JUNGEN FREIHEIT mal ein Interview gegeben hatten - was bekanntlich auch viele Linke getan haben.
So richtig wütend wurde der Medien-Mainstream erst, als es ihn selbst erwischte: Vor Wochen verkündeten Salafisten, sie besäßen alle möglichen Infos über kritische Journalisten, Adressen, Handynummern, Vereinsmitgliedschaften ... Das geht ja nun gar nicht, fanden auf einmal jene Journalisten, die's bei anderen vielleicht gar nicht so schlimm gefunden hatten.
Und nun trifft es diejenigen, die vom Schreiben, Filmen oder Musikmachen leben. Der Musiker Sven Regener, bekannt auch durch den Film »Herr Lehmann«, mußte schon einen »Shitstorm« im Internet über sich ergehen lassen, als er eine Philippika zur Verteidigung des Urheberrechts hielt. Einer Gruppe von Krimi-Autoren mit einem witzigen Video, in dem jemand mit Guy-Fawkes-Maske einen Autor beraubt, wurde die Website durch eine »Mailbombe« lahmgelegt, die Autoren mit Haß- und Drohmails zugeschüttet.
Jetzt sind offenbar die Autoren von Wir sind die Urheber! dran, mit Name, Adresse und etlichen Privatsachen geoutet zu werden, geoutet von einer Gruppe »Anonymous« (nomen est omen). Frech heißt es bei denen: »Fuck your copyright bla bla bla«. »Falls die Unterzeichner von ihrem Vorhaben nicht abließen, heißt es (in primitiv drohender Gossensprache), würden sie weiterhin verfolgt, verfolgt und verfolgt - und man werde weitere Daten offenlegen«,so die heutige FAZ in ihrem Feuilleton.
Vielleicht sollte ich selber den Appell unterschreiben.
Der Kampf geht weiter.
... gibt es hier jetzt, überwacht von unserem »Senior Publisher« Rudi Marterpfahl, geliefert von unseren Spitzenagenten Raymond Schaendler, Séamus Bomb und anderen, die wissen, worauf's ankommt ... Auch Zeitgeschehen und Politik wird's weiterhin geben, wenn's nicht zu sehr nervt ...
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Geiler alter Sack - dirty old man
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