... gibt es hier jetzt, überwacht von unserem »Senior Publisher« Rudi Marterpfahl, geliefert von unseren Spitzenagenten Raymond Schaendler, Séamus Bomb und anderen, die wissen, worauf's ankommt ... Auch Zeitgeschehen und Politik wird's weiterhin geben, wenn's nicht zu sehr nervt ...
31.3.13
»Die Ritterburg der geilen Sexsklavinnen«
Hand aufs Herz: Hätten Sie diesen Beitrag gelesen, verehrter Leser, wenn da z. B. »Die Schwierigkeiten der Titelfindung« gestanden hätte? Aber genau darum geht es. »Weidenrute und Schwert«, »Feder und Farbe«, »Kette und Kreuz« - diese Titel der drei Bände der »Mittelalter-Trilogie« sind wohlbegründet durch ihren Inhalt - aber nicht sehr verkaufsträchtig. Gegen eine »Ritterburg der geilen Sexsklavinnen« hätte wiederum der Verfasser etwas, so sehr er sonst darauf erpicht ist, viel zu verkaufen. Er hatte sogar gegen das sm-ige Titelbild was - bis ich ihm klarmachte, daß er mit dem von ihm erträumten ... äh ... gefühlvollen Titelbild noch weniger verkaufen würde, einfach weil keiner erkennt, daß sich dahinter ein SM-Roman verbirgt. Insbesondere AutorINNEN wollen oft so »gefühlige«, aber wenig verkaufsträchtige Titel wie z. B. »Morgendunkel«. Wir sehen: La lutta continua - der Kampf geht weiter - der Kampf um den optimalen Titel ... Und so müssen wir weiter damit leben, daß Literaturkritiker die Nase rümpfen über einen grell-plakativen Titel, wobei sie übersehen, daß sie den - hätten sie ihn nicht als Rezensionsexemplar gratis zugeschickt bekommen - glatt übersehen hätten, wäre er »literarisch« gefühlvoll gewesen ...
Neuerscheinung: »In Leder gebunden«
Kein Aprilscherz: Morgen erscheint In Leder gebunden - eine Literaturgeschichte der SM-Literatur.
Autor in Quadrat verwandelt
Wie ich gestern bei meinem allhalbjährlichen Besuch auf Facebook feststellte, hat sich mein Autor Arne Hoffmann in ein Quadrat verwandelt:
Grund zur Besorgnis bestehe aber nicht, versichert Hoffmann; das Quadrat stehe nur symbolisch für seine Befürwortung der Zulassung der Homo-Ehe, wie in den USA jedermann wisse. Nur gut, daß dies uns unwissenden Europäern erklärt wird, sonst könnten sie es womöglich für eine neue Folge der Serie »Symbole, die keiner kennt« halten ...
PS: In Arnes »Freundesliste« sind mir inzwischen immerhin rund ein halbes Dutzend Leute aufgefallen, die sich in Quadrate verwandelt haben - scheint irgendwie eine ansteckende Krankheit zu sein ... :-)
Grund zur Besorgnis bestehe aber nicht, versichert Hoffmann; das Quadrat stehe nur symbolisch für seine Befürwortung der Zulassung der Homo-Ehe, wie in den USA jedermann wisse. Nur gut, daß dies uns unwissenden Europäern erklärt wird, sonst könnten sie es womöglich für eine neue Folge der Serie »Symbole, die keiner kennt« halten ...
PS: In Arnes »Freundesliste« sind mir inzwischen immerhin rund ein halbes Dutzend Leute aufgefallen, die sich in Quadrate verwandelt haben - scheint irgendwie eine ansteckende Krankheit zu sein ... :-)
Falsche Propheten, böse Aprilscherze
»Leise rieselt der Schnee,
der Osterhas, dem friert der Zeh!«
Da ist es irgendwie passend, daß gestern jemand in der SZ den alten SPIEGEL-Bericht wieder ausgegraben hatte, in dem der Klima-Guru Mojib Latif verkündet - nein: verhießen hatte, in Mitteleuropa werde es in Zukunft nur noch milde Winter geben. Die meisten Leser waren offensichtlich so froh, daß sie ganz übersahen, wann dieser Artikel veröffentlicht wurde: Samstag, 01.04.2000 – 13:43 Uhr. Ein Aprilscherz war's - und was für ein gekonnter! Mit ihm sicherte sich Mojib Latif Lohn und Brot. Mit seinen früheren Auffassungen wäre das nicht gelungen, wie jemand im oben verlinkten Thread sehr richtig feststellte:
»Gerade Herr Latif hat sich noch ganz zu Anfang des ›Klimakatastrophen-Hype‹ noch lustig gemacht über so was. Leider finde ich den Link nicht mehr zu dem Interview. Die Sonne (bzw. deren Aktivität) habe einen ungleich höheren Einfluss auf das Wetter als was das bisschen CO2-Furzen bewirken könnte. Na ja, bis er merkte, dass es mit so einer ›Meinung‹ keine Forschungsgelder gibt und auch ansonsten so eine Feststellung nicht in den Mainstream passt.«
Hier noch ein paar Klima-Argumente für diejenigen, die an diesem miesen Ostersonntag lieber nicht spazierengehen wollen (das müssen viele sein - auf der Straße ist's wie ausgestorben).
der Osterhas, dem friert der Zeh!«
Da ist es irgendwie passend, daß gestern jemand in der SZ den alten SPIEGEL-Bericht wieder ausgegraben hatte, in dem der Klima-Guru Mojib Latif verkündet - nein: verhießen hatte, in Mitteleuropa werde es in Zukunft nur noch milde Winter geben. Die meisten Leser waren offensichtlich so froh, daß sie ganz übersahen, wann dieser Artikel veröffentlicht wurde: Samstag, 01.04.2000 – 13:43 Uhr. Ein Aprilscherz war's - und was für ein gekonnter! Mit ihm sicherte sich Mojib Latif Lohn und Brot. Mit seinen früheren Auffassungen wäre das nicht gelungen, wie jemand im oben verlinkten Thread sehr richtig feststellte:
»Gerade Herr Latif hat sich noch ganz zu Anfang des ›Klimakatastrophen-Hype‹ noch lustig gemacht über so was. Leider finde ich den Link nicht mehr zu dem Interview. Die Sonne (bzw. deren Aktivität) habe einen ungleich höheren Einfluss auf das Wetter als was das bisschen CO2-Furzen bewirken könnte. Na ja, bis er merkte, dass es mit so einer ›Meinung‹ keine Forschungsgelder gibt und auch ansonsten so eine Feststellung nicht in den Mainstream passt.«
Hier noch ein paar Klima-Argumente für diejenigen, die an diesem miesen Ostersonntag lieber nicht spazierengehen wollen (das müssen viele sein - auf der Straße ist's wie ausgestorben).
30.3.13
Was hat »Adenauer« in Rußland zu suchen?
»Nichtregierungsorganisationen« - was für ein Wort! Es klingt irgendwie so wie: »Wir sind unabhängig von Regierungen - aber lauscht unserer Stimme so, als hätten wir die Autorität von Regierungen!«, dabei heißt es nur so etwa: »Wir sind ein Verein« - ähnlich wie der Fußballverein Hintertupfingen oder die Blasmusikgruppe Kleinkleckersdorf.
Wer nicht in den Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit gelangen will, der bleibt einfach ganz ruhig - so wie die meisten Vereine. Da ergibt sich dann die Notwendigkeit ausländischer Unterstützung gar nicht - ganz im Gegensatz zu den »Nichtregierungsorganisationen«, deren Existenzgrund in Rußland durchaus unklar ist - oder was hat die »Adenauerstiftung« in Rußland zu suchen? (Bei »Memorial« oder »Amnesty International« ist das was anderes.) Oder was würden Sie, verehrter Leser, davon halten, wenn die Kremlpartei »Einiges Rußland« eine politische Stiftung gründete und diese in Berlin tätig wäre? Ich frage das nur, weil die deutsche mediale Öffentlichkeit ganz aufgeregt ist wegen der russischen polizeilichen Durchsuchung von »Nichtregierungsorganisationen«.
Wer nicht in den Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit gelangen will, der bleibt einfach ganz ruhig - so wie die meisten Vereine. Da ergibt sich dann die Notwendigkeit ausländischer Unterstützung gar nicht - ganz im Gegensatz zu den »Nichtregierungsorganisationen«, deren Existenzgrund in Rußland durchaus unklar ist - oder was hat die »Adenauerstiftung« in Rußland zu suchen? (Bei »Memorial« oder »Amnesty International« ist das was anderes.) Oder was würden Sie, verehrter Leser, davon halten, wenn die Kremlpartei »Einiges Rußland« eine politische Stiftung gründete und diese in Berlin tätig wäre? Ich frage das nur, weil die deutsche mediale Öffentlichkeit ganz aufgeregt ist wegen der russischen polizeilichen Durchsuchung von »Nichtregierungsorganisationen«.
Türkische Prozeßbeobachter
Türkische Prozeßbeobachter hätten nicht genug Möglichkeiten, dem Prozeß beizuwohnen, schrieben neulich etliche Medien mit Bezug auf den Prozeß rund um die Terrorgruppe NSU.
Wie viele türkischen Prozeßbeobachter wohl dem Prozeß rund um den Mord von Kirchweyhe folgen werden? (Türkische Lümmel schlugen einen jungen Deutschen tot.) Der türkische Autor Akif Pirincci deutet die Taten auf seine Weise: In einem polemisch-satirischen Essay stellt er sie in einen Zusammenhang mit der Evolutionstheorie: Die Türken beginnen die Deutschen totzuschlagen, um Fortpflanzungschancen zu gewinnen; die Mädchen werden nicht ermordet, nur vergewaltigt - aus demselben Grund.
Wie viele türkischen Prozeßbeobachter wohl dem Prozeß rund um den Mord von Kirchweyhe folgen werden? (Türkische Lümmel schlugen einen jungen Deutschen tot.) Der türkische Autor Akif Pirincci deutet die Taten auf seine Weise: In einem polemisch-satirischen Essay stellt er sie in einen Zusammenhang mit der Evolutionstheorie: Die Türken beginnen die Deutschen totzuschlagen, um Fortpflanzungschancen zu gewinnen; die Mädchen werden nicht ermordet, nur vergewaltigt - aus demselben Grund.
»Alle 5 Minuten wird ein Christ ermordet«
Über die Christenverfolgung vor allem in muslimischen Ländern berichtet der Zürcher Tagesanzeiger.
Wer sparen will, darf nicht dämmen
Willkommen in diesem verschneiten/verregneten Ostersamstag, liebe Leser!
So ein Mist! dachte ich neulich, als ich die Uhr meines Heizöltanks ablas. Nur noch ein Viertel drin! So geriet mein ursprünglicher Plan ins Wanken: Im Frühjahr abschalten oder stark runterfahren und erst im Frühherbst neu tanken.
Vielleicht würd ich mit gedämmtem Mauerwerk weniger verbrauchen? Mitnichten. Die Kosten der Wärmedämmung überwiegen bei weitem den Nutzen.
PS: Freuen Sie sich auf die SOMMERzeit ab morgen früh - eine Stunde Nachtschlaf weniger und eine Stunde kaltes, düsteres Spätwinterwetter mehr! :-)
So ein Mist! dachte ich neulich, als ich die Uhr meines Heizöltanks ablas. Nur noch ein Viertel drin! So geriet mein ursprünglicher Plan ins Wanken: Im Frühjahr abschalten oder stark runterfahren und erst im Frühherbst neu tanken.
Vielleicht würd ich mit gedämmtem Mauerwerk weniger verbrauchen? Mitnichten. Die Kosten der Wärmedämmung überwiegen bei weitem den Nutzen.
PS: Freuen Sie sich auf die SOMMERzeit ab morgen früh - eine Stunde Nachtschlaf weniger und eine Stunde kaltes, düsteres Spätwinterwetter mehr! :-)
26.3.13
»Sex für Fortgeschrittene« auf chinesisch - in komplexen Zeichen!
Pakete aus Taiwan bekommt man nicht alle Tage. Ich bekam neulich eins. Darin lagen die schon lange versprochenen »Sex für Fortgeschrittene«-Exemplare. 2009 schrieb ich, sie würden »demnächst erscheinen« - daß dieses »demnächst« ein dehnbarer Begriff ist, das wurde inzwischen klar. Auch in China geht's eben nicht immer ruckzuck, schon gar nicht beim Sex ... (In Pekings »verbotener Stadt« soll es üblich gewesen sein, daß der Kaiser sich eine Konkubine für die Nacht aussuchte, sich mit ihr ins Schlafgemach zurückzog - aber nach einer genau und nicht allzu reichlich bemessenen Zahl von Minuten klopfte der Kammerdiener an die Tür und rief: »Majestät sollten sich nicht überanstrengen!«)
Hier noch mal der alte Artikel - um die unteren zwei Bilder sichtbar zu machen, muß man auf sie draufklicken, markieren genügt leider nimmer:
Chinesische Zeichen, lang und kurz.
Und hier der taiwanesische Verlag: Ubooks - fast wie ein gewisser deutscher SM-Verlag :-) . So komplex sind diese chinesischen »Langzeichen«, daß sich offenbar die meisten in kleine Kästchen verwandelt haben, statt dem verzweifelten Leser winziges Augenpulver zu präsentieren. Arne Hoffmanns Buch konnte ich dort auch mit der Suchfunktion nicht finden, auch nicht mit der ISBN ...
Hier noch mal der alte Artikel - um die unteren zwei Bilder sichtbar zu machen, muß man auf sie draufklicken, markieren genügt leider nimmer:
Chinesische Zeichen, lang und kurz.
Und hier der taiwanesische Verlag: Ubooks - fast wie ein gewisser deutscher SM-Verlag :-) . So komplex sind diese chinesischen »Langzeichen«, daß sich offenbar die meisten in kleine Kästchen verwandelt haben, statt dem verzweifelten Leser winziges Augenpulver zu präsentieren. Arne Hoffmanns Buch konnte ich dort auch mit der Suchfunktion nicht finden, auch nicht mit der ISBN ...
Eispickel und Höllenhitze - FROHE OSTERN, LIEBE LESER!
»Südtirol, du bist noch nicht verlor'n,
deine Feinde sollen in der Hölle schmor'n!«
... singt die von manchen als rechts bezeichnete Südtiroler Musikgruppe Frei.Wild.
Ja mei - da könnte man ergänzen:
»Wenn so heftig die Gitarren glöh'n,
dann war's ganz bestimmt der Föhn!«
Na, da wär's ja wenigstens warm - doch selbst in Südtirol weicht der Frost nur äußernd zögernd, und in »Meck-Pomm« müssen die Menschen die Ostereier heuer wahrscheinlich mit dem Eispickel suchen. Ich selbst weigerte mich nach den jüngsten Schneefällen gestern und heute morgen, noch einmal Schnee zu schippen. Soll er doch einfach liegenbleiben und allmählich wegtauen. Bin gespannt, was an Karfreitag und Ostersonntag davon noch übrig sein wird.
ALLEN LESERN WÜNSCHE ICH VON HERZEN FROHE UND MIT SONNE UND WÄRME GESEGNETE OSTERN!
deine Feinde sollen in der Hölle schmor'n!«
... singt die von manchen als rechts bezeichnete Südtiroler Musikgruppe Frei.Wild.
Ja mei - da könnte man ergänzen:
»Wenn so heftig die Gitarren glöh'n,
dann war's ganz bestimmt der Föhn!«
Na, da wär's ja wenigstens warm - doch selbst in Südtirol weicht der Frost nur äußernd zögernd, und in »Meck-Pomm« müssen die Menschen die Ostereier heuer wahrscheinlich mit dem Eispickel suchen. Ich selbst weigerte mich nach den jüngsten Schneefällen gestern und heute morgen, noch einmal Schnee zu schippen. Soll er doch einfach liegenbleiben und allmählich wegtauen. Bin gespannt, was an Karfreitag und Ostersonntag davon noch übrig sein wird.
ALLEN LESERN WÜNSCHE ICH VON HERZEN FROHE UND MIT SONNE UND WÄRME GESEGNETE OSTERN!
23.3.13
»Vom Eise befreit ...« (Teil II)
... sind meine Füße - zumindest nach einer langen, heißen Dusche. Vorher zwei kleine Bierchen (Glühwein wär besser gewesen) und nachher eine lange, heiße Dusche - ohne das mag ich mir den diesjährigen Kiebinger Osterlauf gar nicht vorstellen. Nie zuvor hatte ich diesen Frühlingslauf in der weiten Talaue des Neckars so winterlich erlebt wie dieses Mal. Ein milder Frühlingshauch umwehte ihn sonst, eine Ahnung von knospenden Blüten und sprießendem Grün - diesmal waren's nur die Schneeflocken, nicht das blaue Band des Frühlings; von dem vernimmt momentan noch keiner was.
Für den 10-km-Lauf war ich heuer zu schlapp, ich reihte mich (ohne Skistöcke) in die kleine Schar der »Nordic Walker« ein - nomen est omen: Über eine - mir bis dato unbekannte, also wenigstens was Neues - Route ging's 6,7 km weit durch ein Naturschutzgebiet und an Badeseen vorbei - brrr, ans Baden mag man nicht denken bei Schneetreiben - und wieder »heimwärts«, ins Ziel, das ich nach knapp einer Stunde erreichte.
*****
Was macht eigentlich Mojib Latif, der Klimaguru, der uns 2000 vorhersagte, harte und lange Winter werde es in Deutschland nicht mehr geben? Hier versucht er sich müde zu rechtfertigen. Na ja, bis zur Rente wird's ihm noch reichen - den materiellen Schaden diverser Energiewenden werden dann andere zahlen. (Daß es momentan für die Jahreszeit zu kalt ist, muß auch dieser Artikel zugeben.) Unbezahlbar hingegen der Stuß, den ein Mediziner in unserem örtlichen Wochenblatt zu Zeckenbissen von sich gab. Früher habe es eine verläßliche Winterpause gegeben, jetzt wegen des Klimawandels nicht mehr (früher machte man auch nicht so viel Gedäns wegen ein paar Zeckenbissen). »Zu Ostern war es früher IMMER kalt.« Was für ein Stuß! Es gab kalte und warme Ostern, was natürlich davon abhängig war, wie früh oder spät Ostern war. Aus einem anderen Artikel: »Trotz der aktuellen Wetterlage beginnt der Frühling im Schnitt immer früher.« Haben die einen Knick in der Optik, mißtrauen die ihrer eigenen Wahrnehmung mehr als dem »offiziellen« Gerede? Viele meiner Bekannten (und ich auch) haben den Eindruck, der Winter verschiebt sich immer mehr Richtung Frühling. Oft kommt man fast ohne Frost und Schnee bis in die Weihnachtstage, man denkt: »Jetzt ist's schon halb überstanden« - und dann kommt das dicke Ende doch noch.
Aus einem Artikel des BERLINER TAGESSPIEGELS: »Jede Menge Schnee und bittere Kälte noch Ende März – das hat es in Berlin seit mehr als hundert Jahren nicht gegeben. (...) Schneepflüge auf Straßen und Bürgersteigen, weiße Gärten, Rodelspaß im Grunewald, und so mancher Hund trägt noch sein Mäntelchen: ›So etwas hat es im letzten Märzdrittel in Berlin seit Beginn der offiziellen Schneemessungen um 1895 nicht gegeben‹, sagt Wetterkundler Friedemann Schenk vom Meteorologischen Institut der Freien Universität (FU). ›Das ist ein absoluter Rekord, eine Jahrhundertwetterlage.‹ Nach Schenks Vorhersage wird sich der Winter auch vorerst nicht zurückziehen. Am Wochenende soll zwar die Sonne scheinen und kaum weiterer Schnee fallen, doch nachts kann es bis zu minus 12 Grad Celsius kalt werden. (...) Biologin Barbara Jäckel vom Amt für Pflanzenschutz in Britz schaute am Donnerstag verwundert in ihre Aufzeichnungen vom vergangenen Jahr. ›Schon am 18. März 2012 standen die Forsythien in Vollblüte, die Buschwindröschen hatten Farbe, es war um die 20 Grad plus‹, sagt sie.« Hier der vollständige Artikel.
NACHTRAG: Eine Fellmütze mit Ohrenklappen trug ich beim Kiebinger Lauf - sonst wär ich jetzt todsicher erkältet. - In der Molière-Komödie »Tartuffe« kommt ein Schmarotzer vor, der alle schamlos belügt, betrügt und ausnützt, doch wenn man die Betrogenen auf den offensichtlichen Betrug aufmerksam machte, dann winkten die nur ab: »Was man sieht, das braucht man noch lange nicht zu glauben.« - So scheint's mir bei manchen politischen Debatten auch zu sein.
Für den 10-km-Lauf war ich heuer zu schlapp, ich reihte mich (ohne Skistöcke) in die kleine Schar der »Nordic Walker« ein - nomen est omen: Über eine - mir bis dato unbekannte, also wenigstens was Neues - Route ging's 6,7 km weit durch ein Naturschutzgebiet und an Badeseen vorbei - brrr, ans Baden mag man nicht denken bei Schneetreiben - und wieder »heimwärts«, ins Ziel, das ich nach knapp einer Stunde erreichte.
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Was macht eigentlich Mojib Latif, der Klimaguru, der uns 2000 vorhersagte, harte und lange Winter werde es in Deutschland nicht mehr geben? Hier versucht er sich müde zu rechtfertigen. Na ja, bis zur Rente wird's ihm noch reichen - den materiellen Schaden diverser Energiewenden werden dann andere zahlen. (Daß es momentan für die Jahreszeit zu kalt ist, muß auch dieser Artikel zugeben.) Unbezahlbar hingegen der Stuß, den ein Mediziner in unserem örtlichen Wochenblatt zu Zeckenbissen von sich gab. Früher habe es eine verläßliche Winterpause gegeben, jetzt wegen des Klimawandels nicht mehr (früher machte man auch nicht so viel Gedäns wegen ein paar Zeckenbissen). »Zu Ostern war es früher IMMER kalt.« Was für ein Stuß! Es gab kalte und warme Ostern, was natürlich davon abhängig war, wie früh oder spät Ostern war. Aus einem anderen Artikel: »Trotz der aktuellen Wetterlage beginnt der Frühling im Schnitt immer früher.« Haben die einen Knick in der Optik, mißtrauen die ihrer eigenen Wahrnehmung mehr als dem »offiziellen« Gerede? Viele meiner Bekannten (und ich auch) haben den Eindruck, der Winter verschiebt sich immer mehr Richtung Frühling. Oft kommt man fast ohne Frost und Schnee bis in die Weihnachtstage, man denkt: »Jetzt ist's schon halb überstanden« - und dann kommt das dicke Ende doch noch.
Aus einem Artikel des BERLINER TAGESSPIEGELS: »Jede Menge Schnee und bittere Kälte noch Ende März – das hat es in Berlin seit mehr als hundert Jahren nicht gegeben. (...) Schneepflüge auf Straßen und Bürgersteigen, weiße Gärten, Rodelspaß im Grunewald, und so mancher Hund trägt noch sein Mäntelchen: ›So etwas hat es im letzten Märzdrittel in Berlin seit Beginn der offiziellen Schneemessungen um 1895 nicht gegeben‹, sagt Wetterkundler Friedemann Schenk vom Meteorologischen Institut der Freien Universität (FU). ›Das ist ein absoluter Rekord, eine Jahrhundertwetterlage.‹ Nach Schenks Vorhersage wird sich der Winter auch vorerst nicht zurückziehen. Am Wochenende soll zwar die Sonne scheinen und kaum weiterer Schnee fallen, doch nachts kann es bis zu minus 12 Grad Celsius kalt werden. (...) Biologin Barbara Jäckel vom Amt für Pflanzenschutz in Britz schaute am Donnerstag verwundert in ihre Aufzeichnungen vom vergangenen Jahr. ›Schon am 18. März 2012 standen die Forsythien in Vollblüte, die Buschwindröschen hatten Farbe, es war um die 20 Grad plus‹, sagt sie.« Hier der vollständige Artikel.
NACHTRAG: Eine Fellmütze mit Ohrenklappen trug ich beim Kiebinger Lauf - sonst wär ich jetzt todsicher erkältet. - In der Molière-Komödie »Tartuffe« kommt ein Schmarotzer vor, der alle schamlos belügt, betrügt und ausnützt, doch wenn man die Betrogenen auf den offensichtlichen Betrug aufmerksam machte, dann winkten die nur ab: »Was man sieht, das braucht man noch lange nicht zu glauben.« - So scheint's mir bei manchen politischen Debatten auch zu sein.
22.3.13
»Vom Eise befreit sind Strom und Bäche ...«
Ja, wenigstens das - aber auch kein bißchen mehr. Die Schneeglöckchen in meinem Garten waren Ende Januar kurz vorm Aufblühen, dann wurden sie sozusagen wochenlang schockgefrostet und stehen erst jetzt in voller Blüte. In Mecklenburg-Vorpommern noch nicht mal das: Dort bibbern noch alle bei Dauerfrost und Schnee. Der gegenwärtige März wird möglicherweise der kälteste März seit Beginn der Wetteraufzeichnungen - siehe hier.
Man sollte alle Klima-Erwärmungs-Gurus mit der Nase in den kalten Schnee tunken, bis sie sagen: »Ich widerrufe!« :-)
Man sollte alle Klima-Erwärmungs-Gurus mit der Nase in den kalten Schnee tunken, bis sie sagen: »Ich widerrufe!« :-)
19.3.13
»Adolf toppt, Sexismus floppt. Über Magazinauflagen« ... und was die Leute WIRKLICH lesen wollen
»Merken Sie sich eins«, riet dem jungen Verlagsgründer Noch-nicht-Lord Weidenfeld 1945 ein erfahrener Kollege: »Bücher über Maria Stuart gehen IMMER, Bücher über Südamerika gehen NIE.« Somit wären die (damaligen) Prioritäten des britischen Publikums schon einmal klar abgesteckt. Und wie steht's mit dem deutschen Publikum?
Erfolgreich wie selten, nämlich 345.000 Mal, verkaufte sich der SPIEGEL-Titel 44/2012 mit dem »Wüstenfuchs« Rommel auf dem Cover: »Ein dicker Klops an brauner Sauce«, so was lesen die Leute immer gern, kommentiert der Journalist Wolfgang Röhl in einem Artikel auf der »Achse des Guten«. Gut laufen erstaunlicherweise auch Titelthemen rund um Diäten und Depressionen.
Gar nicht gut gehen hingegen gehen: a) Obama, b) Klimaschutz und c) was vermeintlich die halbe Republik beschäftigte: die »Aufschrei«-und-Sexismus-Kampagne rund um Rainer Brüderle. Weniger schön für alle Männerbewegten: Der FOCUS-Titel »Wir wollen keine Frauenquote« stieß ebenfalls auf Desinteresse.
Oft kreist der massenmediale Zirkus halt um sich selbst - meilenweit oder himmelweit entfernt von den Themen, um die die Gedanken der Bürger am meisten kreisen.
Den vollständigen Artikel findet man hier.
Auch nicht schlecht: Röhl darüber, was von der Pressefreiheit-Weltrangliste der Organisation »Reporter ohne Grenzen« zu halten ist.
Erfolgreich wie selten, nämlich 345.000 Mal, verkaufte sich der SPIEGEL-Titel 44/2012 mit dem »Wüstenfuchs« Rommel auf dem Cover: »Ein dicker Klops an brauner Sauce«, so was lesen die Leute immer gern, kommentiert der Journalist Wolfgang Röhl in einem Artikel auf der »Achse des Guten«. Gut laufen erstaunlicherweise auch Titelthemen rund um Diäten und Depressionen.
Gar nicht gut gehen hingegen gehen: a) Obama, b) Klimaschutz und c) was vermeintlich die halbe Republik beschäftigte: die »Aufschrei«-und-Sexismus-Kampagne rund um Rainer Brüderle. Weniger schön für alle Männerbewegten: Der FOCUS-Titel »Wir wollen keine Frauenquote« stieß ebenfalls auf Desinteresse.
Oft kreist der massenmediale Zirkus halt um sich selbst - meilenweit oder himmelweit entfernt von den Themen, um die die Gedanken der Bürger am meisten kreisen.
Den vollständigen Artikel findet man hier.
Auch nicht schlecht: Röhl darüber, was von der Pressefreiheit-Weltrangliste der Organisation »Reporter ohne Grenzen« zu halten ist.
16.3.13
»Alternative für Deutschland«
Wer genug hat von all der Euroretterei mit ihren riskanten, billionenschweren Rettungspaketen und von der Gesundbeterei für die (wahrscheinlich) todgeweihte Esperantowährung Euro, für den gibt es jetzt eine Alternative:
... und das, obwohl Mutti Merkel meint, ihre Politik sei alternativlos. Da wird Mutti bestimmt bald ärgerlich werden! ;-)
Mehr dazu hier: Alternative für Deutschland.
... und das, obwohl Mutti Merkel meint, ihre Politik sei alternativlos. Da wird Mutti bestimmt bald ärgerlich werden! ;-)
Mehr dazu hier: Alternative für Deutschland.
12.3.13
Volksverdummung, Pornoverbot und sonderbare Heilige - der hartgekochte Wochenrückblick
»Der hartgekochte Tagesrückblick« - so nennt sich auf »eigentümlich frei« eine Rubrik. Zu täglichen Rückblicken fehlen mir Zeit und Nerven, aber wie geplant bis nach Ostern zu warten schaffe ich auch nicht, denn »wes das Herz voll ist, des fließt der Mund über« - oder er müßte platzen. Vielleicht hab ich in 20 Jahren die zynische Gelassenheit, den Unsinn des Weltgeschehens unkommentiert so stehenzulassen - im Moment noch nicht.
Volksverdummung I: Aus 20 mach 20.000 - oder so ähnlich
»Fukushima« ist jetzt ein Jahr her. Das Erdbeben kostete wenig Menschenleben, der folgende Tsunami ertränkte 16.000 oder noch mehr Menschen, und das darauffolgende Atomunglück hatte meines Wissens bisher noch gar keine oder ganz wenige Tote zur Folge - was machen unsere »Qualitätsmedien« daraus?: »Katastrophe forderte 20.000 Tote« - und erwecken so ganz flugs den Eindruck, all diese 20.000 Toten seien Atomtote. Beispiele dafür: Hier und hier. Schön finde ich vor allem diese Passage: »In der glorreichen Sowjetunion gab es den Spruch ›В Правде нет известий, а в Известиях нет правды‹ — in der Prawda (=Wahrheit) keine Nachrichten (=Iswestija), und in der Iswestija keine Wahrheit.« Mittlerweise genügt es sogar schon, eine nüchterne, vorurteilslose Pro-und-Contra-Diskussion über Atomkraft zu fordern, um als Faschist verdammt zu werden. Ähnlich bei der Gentechnik: Kaum ist Rotgrün in Niedersachsen mit winziger Mehrheit an die Regierung gekommen, wird ein Schulprojekt zur grünen Gentechnik abgeblasen, die gilt von nun an als indiskutables Teufelszeug.
Bischof Ralph im Vatikan!
Allen Besuchern der SZ war Bischof Ralph mit seinen geistlichen Denkanstößen, die gekonnt den historischen Kompromiß zwischen SM und Christentum zelebrierten, ein Begriff. In den letzten Wochen war er plötzlich verstummt. »Der bereitet sich in Rom aufs Konklave vor«, mutmaßten einige - und tatsächlich! Bischof Ralph (ganz links) im Vorkonklave in Rom im Kreise seiner geistlichen Brüder:
Schade, daß das Outfit nicht ganz perfekt war und ihn daher verriet, so daß er von den Schweizergardisten abgeführt wurde - ich hätte ihm gegönnt, ins Konklave zu kommen ... und ist er nicht womöglich sogar selbst »papabile«? Hier ein langer SZ-Thread mit weiterführenden Zeitungslinks.
Volksverdummung II: Die Titanic-Band spielt bis zuletzt
Am 24.2. berichtete das FAZ-Feuilleton über ein jüngst in Frankreich erschienenes politisches Buch eines Sarkozy-Mitarbeiters, das schöne Einblicke in den zerfahrenen Politikbetrieb eines sprunghaften Präsidenten liefert. Mitte November 2011 fragte der verzweifelt: »Wo soll ich denn so schnell neue französische Franc herkriegen?« Er rechnete allen Ernstes mit dem Zusammenbruch des Euros in der folgenden Woche - derweil er öffentlich Durchhalteparolen ausgab. Ich sag's ja: Man wird uns noch den Euro predigen, wenn der schon halb abgesoffen ist ...
Pornoverbot: Muß ich jetzt »eine Butike auf Island aufmachen« ...
... wie einst der Rentner Erwin Lindemann in dem unvergessenen Loriot-Sketch? Wieder einmal wird eine alte Sau durchs Dorf getrieben: Die Feministinnen im Europaparlament fordern zum x-ten Male ein Verbot der Pornographie - weil die doch angeblich Frauen sooo diskriminiere. (Daß es auch Femdom-Pornos gibt, die Männer als Sklaven darstellen, wird ignoriert.) Mein Autor Arne Hoffmann berichtet darüber hier und hier. Sogar die Rote Fahne zeigt sich indigniert: »Das Imperium und seine europäische Sektion EU wollen den Menschen jetzt auch noch den politisch korrekten Umgang mit ihren Genitalien vorschreiben. Das Thema ›Pornographie‹ dient hier vor allem als Vehikel, eine ganz andere Botschaft zu transportieren; nämlich die Negierung biologisch determinierter Geschlechter und des natürlichen menschlichen Rollenverhaltens. (...) Zweitens geht es einmal mehr um Zensur generell. (...) Der Trick der imperialen Hegemonie und ihrer Propaganda besteht ja gerade darin, den Abbau demokratischer und sozialer Errungenschaften als emanzipatorisches Projekt zu verkaufen.« So ist es, Genossen! :-)
So können wir (und vor allem ich) nur hoffen, daß hier wieder einmal nur ein folgenloser Sturm im Wasserglas tobt - denn ich habe wenig Lust, mir einen neuen Job zu suchen.
Die klassische Sau:
Goethe einmal erotisch - ob echt oder unecht - was soll's ...
Klassikerlektüre II: Esperantogeld und Schuldensümpfe
Belächelt hatte ich ihn milde, damals vor 20 Jahren, als er über die »untilgbaren Schulden Deutschlands« sprach und davon, daß jeder in einem sicheren fremden Land, etwa der Schweiz, ein Konto unterhalten solle: Franz Konz mit seinen »1000 Steuertricks«. »Laß dir das von Onkel Konz mal erklären«, lautete einer seiner Standardsätze, wenn er anfing zu politisieren, etwa so: »Was glaubst du, wie schnell man dir im Krisenfalle mit einem ›Gesetz zur Auslieferung von Devisen bei Androhung von lebenslänglich‹ dein Geld abknöpfen kann? Deshalb solltest du nicht mal die Kontoauszüge deines ausländischen Kontos herumliegen lassen und auch jeden Postverkehr unterlassen.« Es ist unangenehm zu konstatieren, wieviel näher wir seinen Prognosen gekommen sind in den letzten 20 Jahren. Neulich fiel mir einer seiner Ratgeber, den ich trotz fehlender Aktualität noch nicht weggeworfen hatte, wieder in die Hände - ein »kleiner Konz« von 1996. Bei seinen Zukunftsprognosen war er sogar unangenehm aktuell, muß ich leider sagen. Seitenlang wollte ich daraus zitieren, aber das würde hier natürlich den Rahmen sprengen. Konz sieht klar: Weil die Finanzierung neuer Sozialleistungen durch Schulden populärer sei als durch Steuererhöhungen, wüchsen die Schuldenberge weiter. (Schauen Sie sich um, lieber Leser: Am Ende des konjunkturell guten Jahrs 2012 machte Deutschland noch 25 Milliarden Euro neue Schulden - aber für Unsinniges wie die Herdprämie werden Milliarden ausgegeben!). Das geplante »Esperanto-Geld« namens Euro werde nur zu einem gigantischen Schuldensumpf führen, in dem alle Verantwortlichkeiten verschwänden, die der finanzschwachen Südländer sowieso, aber auch die deutschen, und das Ende vom Lied sei dann wohl der Verlust aller Ersparnisse und die allgemeine Pleite ...
Klassikerlektüre III:
Fast ein Klassiker der Eurokritik ist der Brite Bernard Connolly (hierzulande wenig bekannt, auch ich kannte ihn nicht). In den frühen 90er Jahren war er an der Euro-Vorbereitung beteiligt, aber so wenig begeistert von dem sich abzeichnenden Gemeinschaftsgeld, daß er sich 1996 zu einem kritischen Buch hinreißen ließ: »The rotten heart of Europe«. Daraufhin waren seine Kollegen und Vorgesetzten natürlich erst mal beleidigt, warfen ihn raus, erteilten ihm in Brüssel Hausverbot und hängten gar sein Konterfei an alle Brüsseler Behördeneingänge wie das eines Schurken.
Heute befaßt sich Conolly mit gutbezahlter Beratung für Privatfirmen und hält sich mit öffentlichen Äußerungen zurück - außer zur Neuauflage seines leider unverändert aktuellen Buch, worüber ein Artikel im Wall Street Journal berichtet. Connolly vor Jahren über das US-Staatsfinanzsystem: »Als der damalige Fed-Chef Alan Greenspan den Leitzins auf damals beispiellos niedrige 1 Prozent senkte, bezeichnete Connolly die US-Wirtschaft als schuldengetriebenes Schneeballsystem. Die Zinsen müßten noch weiter fallen, damit dieses System überleben könne.« Zur Eurokrise: Die politische Elite der EU halte den Höhepunkt der Krise für überschritten, aber sie sei lediglich durch die Geldschwemme der EZB vorübergehend gedämpft worden, nicht geheilt, denn es gehe weiter bergab: 5 Millionen Arbeitslose in Spanien (Ende 2010 waren es 4), insbesondere die dort geplatzte riesige Immobilienblase sei einer der Hauptverantwortlichen für die Krise, Frankreich ist auf Talfahrt, Italien steht auf der Kippe, Griechenland ist nach wie vor eine schwärende Wunde - ohne Lohnreduzierungen in den Mittelmeerländern und/oder dauerhaft riesige Zahlungen Deutschlands an sie bleibe die Eurokrise ungelöst. »Die deutsche Wiedervereinigung hat den früheren Westteil etwa 5 Prozent des jährlichen BIP gekostet. Ein Ende ist nicht in Sicht. Diese Ausgaben seien politisch durchsetzbar gewesen, sagt Connolly, weil es das gemeinsame Ziel gegeben habe, das Land wieder zu vereinen. Eine Solidarität wie diese existiere nicht für Europa. ›Es gibt keinen europäischen Demos. Und man schafft keinen Demos, in dem man ein System errichtet, dass sagt: Wir geben euch Geld, und ihr befolgt dafür die Regeln. Das funktioniert einfach nicht.‹«
»Blowjob des Zimmermädchens total normal« - die erlaubte Persönlichkeitsverletzung: Bestseller in Frankreich
So sehen Bestseller in Frankreich aus: Eine Journalistin der »Liberation« schreibt ein Buch mit dem Titel »Schön und dumm«, das den erotisch aktiven Banker Dominique Strauss-Kahn gnadenlos durch den Kakao zieht. Auf dem Titel ein Ferkel und ein Paar Pumps. Der Titel ist auf der Neuerscheinungsliste seines seriösen Verlags nicht aufgeführt, er ist ein Überraschungscoup. Total überrascht, peinlich überrascht war auch das Redaktionsteam des »Nouvel Observateur«, als der Herausgeber an ihm vorbei den Vorabdruck in seinem Blatt lancierte. Das Skandalbuch schoß auf Amazon.fr gleich hoch an die Spitze der Charts. Ein Gericht verbot das Buch nicht etwa aufgrund des Persönlichkeitsrechts von Strauss-Kahn, sondern erlaubte den weiteren Vertrieb, sofern der Verlag jedem Buch einen Zettel mit der Aufschrift »Verstößt gegen die Privatsphäre« beilegt. Die Autorin, ursprünglich eine Verteidigerin Strauss-Kahns gegen »feministische Hysterie«, hatte mit dem ein Verhältnis und wandelte sich zur Gegnerin Strauss-Kahns - und ebenso wandelte sich die Tendenz des von Anfang an - mit dem Wissen Strauss-Kahns - geplanten Buchs, verkehrte sich ins Gegenteil. Hier die FAZ über die Art und Weise, wie in Frankreich Skandalbestseller gemacht werden. »›Es ist doch völlig normal, vom Zimmermädchen eine Fellatio zu verlangen‹, soll [Strauss-Kahns] Gattin gesagt haben.«
Irrenhaus II: Wieder einmal Schweden - zieh dir die Karte durch den Schlitz, Mieze!
Vor Monaten schrieb ich schon mal darüber, daß Schweden ein Irrenhaus ist, das das Bargeld komplett abschaffen möchte, um die Bürger total kontrollierbar zu bekommen. Bargeld bräuchten doch nur Verbrecher, etwa solche, die Schwarzarbeiter auszahlen oder eine Nutte entlöhnen wollten, so die Regierung oder gar manche Gewerkschafter (sollen die nicht die Interessen der kleinen Leute gegen die Mächtigen vertreten?). Jetzt sind es laut diesem Bericht im Merkur die Banken, die an immer mehr Filialen kein Bargeld mehr ausgeben und so die Kunden in die bargeldlose, total kontrollierte Gesellschaft nötigen wollen. Selbst Stockholms Busfahrer nehmen kein Bargeld mehr an, man benötigt ein Handy zum bargeldlosen Zahlen. Ein Kommentator zu diesem Artikel: »Und was machen die Klofrauen? Ziehen sich die dann die Kreditkarte durch den Schlitz?«
Oh weh - wenn Banken und Regierung zusammenstehen, hat die Bevölkerung einen schweren Stand ...
Volksverdummung I: Aus 20 mach 20.000 - oder so ähnlich
»Fukushima« ist jetzt ein Jahr her. Das Erdbeben kostete wenig Menschenleben, der folgende Tsunami ertränkte 16.000 oder noch mehr Menschen, und das darauffolgende Atomunglück hatte meines Wissens bisher noch gar keine oder ganz wenige Tote zur Folge - was machen unsere »Qualitätsmedien« daraus?: »Katastrophe forderte 20.000 Tote« - und erwecken so ganz flugs den Eindruck, all diese 20.000 Toten seien Atomtote. Beispiele dafür: Hier und hier. Schön finde ich vor allem diese Passage: »In der glorreichen Sowjetunion gab es den Spruch ›В Правде нет известий, а в Известиях нет правды‹ — in der Prawda (=Wahrheit) keine Nachrichten (=Iswestija), und in der Iswestija keine Wahrheit.« Mittlerweise genügt es sogar schon, eine nüchterne, vorurteilslose Pro-und-Contra-Diskussion über Atomkraft zu fordern, um als Faschist verdammt zu werden. Ähnlich bei der Gentechnik: Kaum ist Rotgrün in Niedersachsen mit winziger Mehrheit an die Regierung gekommen, wird ein Schulprojekt zur grünen Gentechnik abgeblasen, die gilt von nun an als indiskutables Teufelszeug.
Bischof Ralph im Vatikan!
Schade, daß das Outfit nicht ganz perfekt war und ihn daher verriet, so daß er von den Schweizergardisten abgeführt wurde - ich hätte ihm gegönnt, ins Konklave zu kommen ... und ist er nicht womöglich sogar selbst »papabile«? Hier ein langer SZ-Thread mit weiterführenden Zeitungslinks.
Volksverdummung II: Die Titanic-Band spielt bis zuletzt
Am 24.2. berichtete das FAZ-Feuilleton über ein jüngst in Frankreich erschienenes politisches Buch eines Sarkozy-Mitarbeiters, das schöne Einblicke in den zerfahrenen Politikbetrieb eines sprunghaften Präsidenten liefert. Mitte November 2011 fragte der verzweifelt: »Wo soll ich denn so schnell neue französische Franc herkriegen?« Er rechnete allen Ernstes mit dem Zusammenbruch des Euros in der folgenden Woche - derweil er öffentlich Durchhalteparolen ausgab. Ich sag's ja: Man wird uns noch den Euro predigen, wenn der schon halb abgesoffen ist ...
Pornoverbot: Muß ich jetzt »eine Butike auf Island aufmachen« ...
... wie einst der Rentner Erwin Lindemann in dem unvergessenen Loriot-Sketch? Wieder einmal wird eine alte Sau durchs Dorf getrieben: Die Feministinnen im Europaparlament fordern zum x-ten Male ein Verbot der Pornographie - weil die doch angeblich Frauen sooo diskriminiere. (Daß es auch Femdom-Pornos gibt, die Männer als Sklaven darstellen, wird ignoriert.) Mein Autor Arne Hoffmann berichtet darüber hier und hier. Sogar die Rote Fahne zeigt sich indigniert: »Das Imperium und seine europäische Sektion EU wollen den Menschen jetzt auch noch den politisch korrekten Umgang mit ihren Genitalien vorschreiben. Das Thema ›Pornographie‹ dient hier vor allem als Vehikel, eine ganz andere Botschaft zu transportieren; nämlich die Negierung biologisch determinierter Geschlechter und des natürlichen menschlichen Rollenverhaltens. (...) Zweitens geht es einmal mehr um Zensur generell. (...) Der Trick der imperialen Hegemonie und ihrer Propaganda besteht ja gerade darin, den Abbau demokratischer und sozialer Errungenschaften als emanzipatorisches Projekt zu verkaufen.« So ist es, Genossen! :-)
So können wir (und vor allem ich) nur hoffen, daß hier wieder einmal nur ein folgenloser Sturm im Wasserglas tobt - denn ich habe wenig Lust, mir einen neuen Job zu suchen.
Die klassische Sau:
Goethe einmal erotisch - ob echt oder unecht - was soll's ...
Klassikerlektüre II: Esperantogeld und Schuldensümpfe
Belächelt hatte ich ihn milde, damals vor 20 Jahren, als er über die »untilgbaren Schulden Deutschlands« sprach und davon, daß jeder in einem sicheren fremden Land, etwa der Schweiz, ein Konto unterhalten solle: Franz Konz mit seinen »1000 Steuertricks«. »Laß dir das von Onkel Konz mal erklären«, lautete einer seiner Standardsätze, wenn er anfing zu politisieren, etwa so: »Was glaubst du, wie schnell man dir im Krisenfalle mit einem ›Gesetz zur Auslieferung von Devisen bei Androhung von lebenslänglich‹ dein Geld abknöpfen kann? Deshalb solltest du nicht mal die Kontoauszüge deines ausländischen Kontos herumliegen lassen und auch jeden Postverkehr unterlassen.« Es ist unangenehm zu konstatieren, wieviel näher wir seinen Prognosen gekommen sind in den letzten 20 Jahren. Neulich fiel mir einer seiner Ratgeber, den ich trotz fehlender Aktualität noch nicht weggeworfen hatte, wieder in die Hände - ein »kleiner Konz« von 1996. Bei seinen Zukunftsprognosen war er sogar unangenehm aktuell, muß ich leider sagen. Seitenlang wollte ich daraus zitieren, aber das würde hier natürlich den Rahmen sprengen. Konz sieht klar: Weil die Finanzierung neuer Sozialleistungen durch Schulden populärer sei als durch Steuererhöhungen, wüchsen die Schuldenberge weiter. (Schauen Sie sich um, lieber Leser: Am Ende des konjunkturell guten Jahrs 2012 machte Deutschland noch 25 Milliarden Euro neue Schulden - aber für Unsinniges wie die Herdprämie werden Milliarden ausgegeben!). Das geplante »Esperanto-Geld« namens Euro werde nur zu einem gigantischen Schuldensumpf führen, in dem alle Verantwortlichkeiten verschwänden, die der finanzschwachen Südländer sowieso, aber auch die deutschen, und das Ende vom Lied sei dann wohl der Verlust aller Ersparnisse und die allgemeine Pleite ...
Klassikerlektüre III:
Fast ein Klassiker der Eurokritik ist der Brite Bernard Connolly (hierzulande wenig bekannt, auch ich kannte ihn nicht). In den frühen 90er Jahren war er an der Euro-Vorbereitung beteiligt, aber so wenig begeistert von dem sich abzeichnenden Gemeinschaftsgeld, daß er sich 1996 zu einem kritischen Buch hinreißen ließ: »The rotten heart of Europe«. Daraufhin waren seine Kollegen und Vorgesetzten natürlich erst mal beleidigt, warfen ihn raus, erteilten ihm in Brüssel Hausverbot und hängten gar sein Konterfei an alle Brüsseler Behördeneingänge wie das eines Schurken.
Heute befaßt sich Conolly mit gutbezahlter Beratung für Privatfirmen und hält sich mit öffentlichen Äußerungen zurück - außer zur Neuauflage seines leider unverändert aktuellen Buch, worüber ein Artikel im Wall Street Journal berichtet. Connolly vor Jahren über das US-Staatsfinanzsystem: »Als der damalige Fed-Chef Alan Greenspan den Leitzins auf damals beispiellos niedrige 1 Prozent senkte, bezeichnete Connolly die US-Wirtschaft als schuldengetriebenes Schneeballsystem. Die Zinsen müßten noch weiter fallen, damit dieses System überleben könne.« Zur Eurokrise: Die politische Elite der EU halte den Höhepunkt der Krise für überschritten, aber sie sei lediglich durch die Geldschwemme der EZB vorübergehend gedämpft worden, nicht geheilt, denn es gehe weiter bergab: 5 Millionen Arbeitslose in Spanien (Ende 2010 waren es 4), insbesondere die dort geplatzte riesige Immobilienblase sei einer der Hauptverantwortlichen für die Krise, Frankreich ist auf Talfahrt, Italien steht auf der Kippe, Griechenland ist nach wie vor eine schwärende Wunde - ohne Lohnreduzierungen in den Mittelmeerländern und/oder dauerhaft riesige Zahlungen Deutschlands an sie bleibe die Eurokrise ungelöst. »Die deutsche Wiedervereinigung hat den früheren Westteil etwa 5 Prozent des jährlichen BIP gekostet. Ein Ende ist nicht in Sicht. Diese Ausgaben seien politisch durchsetzbar gewesen, sagt Connolly, weil es das gemeinsame Ziel gegeben habe, das Land wieder zu vereinen. Eine Solidarität wie diese existiere nicht für Europa. ›Es gibt keinen europäischen Demos. Und man schafft keinen Demos, in dem man ein System errichtet, dass sagt: Wir geben euch Geld, und ihr befolgt dafür die Regeln. Das funktioniert einfach nicht.‹«
»Blowjob des Zimmermädchens total normal« - die erlaubte Persönlichkeitsverletzung: Bestseller in Frankreich
So sehen Bestseller in Frankreich aus: Eine Journalistin der »Liberation« schreibt ein Buch mit dem Titel »Schön und dumm«, das den erotisch aktiven Banker Dominique Strauss-Kahn gnadenlos durch den Kakao zieht. Auf dem Titel ein Ferkel und ein Paar Pumps. Der Titel ist auf der Neuerscheinungsliste seines seriösen Verlags nicht aufgeführt, er ist ein Überraschungscoup. Total überrascht, peinlich überrascht war auch das Redaktionsteam des »Nouvel Observateur«, als der Herausgeber an ihm vorbei den Vorabdruck in seinem Blatt lancierte. Das Skandalbuch schoß auf Amazon.fr gleich hoch an die Spitze der Charts. Ein Gericht verbot das Buch nicht etwa aufgrund des Persönlichkeitsrechts von Strauss-Kahn, sondern erlaubte den weiteren Vertrieb, sofern der Verlag jedem Buch einen Zettel mit der Aufschrift »Verstößt gegen die Privatsphäre« beilegt. Die Autorin, ursprünglich eine Verteidigerin Strauss-Kahns gegen »feministische Hysterie«, hatte mit dem ein Verhältnis und wandelte sich zur Gegnerin Strauss-Kahns - und ebenso wandelte sich die Tendenz des von Anfang an - mit dem Wissen Strauss-Kahns - geplanten Buchs, verkehrte sich ins Gegenteil. Hier die FAZ über die Art und Weise, wie in Frankreich Skandalbestseller gemacht werden. »›Es ist doch völlig normal, vom Zimmermädchen eine Fellatio zu verlangen‹, soll [Strauss-Kahns] Gattin gesagt haben.«
Irrenhaus II: Wieder einmal Schweden - zieh dir die Karte durch den Schlitz, Mieze!
Vor Monaten schrieb ich schon mal darüber, daß Schweden ein Irrenhaus ist, das das Bargeld komplett abschaffen möchte, um die Bürger total kontrollierbar zu bekommen. Bargeld bräuchten doch nur Verbrecher, etwa solche, die Schwarzarbeiter auszahlen oder eine Nutte entlöhnen wollten, so die Regierung oder gar manche Gewerkschafter (sollen die nicht die Interessen der kleinen Leute gegen die Mächtigen vertreten?). Jetzt sind es laut diesem Bericht im Merkur die Banken, die an immer mehr Filialen kein Bargeld mehr ausgeben und so die Kunden in die bargeldlose, total kontrollierte Gesellschaft nötigen wollen. Selbst Stockholms Busfahrer nehmen kein Bargeld mehr an, man benötigt ein Handy zum bargeldlosen Zahlen. Ein Kommentator zu diesem Artikel: »Und was machen die Klofrauen? Ziehen sich die dann die Kreditkarte durch den Schlitz?«
Oh weh - wenn Banken und Regierung zusammenstehen, hat die Bevölkerung einen schweren Stand ...
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