30.10.13

Tip für Berlinbesucher: Übernachten in der nordkoreanischen Botschaft

Wer jemals durch Ostberlin geschlendert ist, so in den Seitenstraßen nordöstlich vom Brandenburger Tor, dem ist sie bestimmt aufgefallen: die nordkoreanische Botschaft, Glinkastraße 5-7 (ganz in der Nähe der Schuldenuhr des Bundes der Steuerzahler;-) - ein Riesengebäude, imposanter als die russische Botschaft unter den Linden - auf deren Gelände kann man nicht Fahrrad fahren ;-) Typisch: Zu beißen haben die armen Nordkoreaner nichts - aber eine Riesenbotschaft in Berlin leisten sie sich, wo doch eigentlich drei bis fünf Büroräume auch genügen würden (vermutlich). Immerhin sahen sich die Nordkoreaner genötigt, zur Kostenreduktion das »Berlin City Hostel« auf ihrem Gelände  zuzulassen. Wie dieser zur Gänze lesenswerte Artikel des SPIEGEL zeigt, sorgen nordkoreanische Diplomaten auch anderswo, etwa in Amsterdam, für Unruhe:

»Mit diplomatischer Immunität kann man sich (fast) alles erlauben: Rund 700.000 Euro schulden Diplomaten der Stadt Amsterdam. So viele Bußgeldbescheide haben einige der ausländischen Diplomaten durch Falschparken und Raserei mittlerweile angehäuft - und können sie geflissentlich ignorieren. Die diplomatische Immunität schützt sie vor Konsequenzen. Parken, wie man will, Rechnungen nicht bezahlen oder auch mal illegal die Angel auswerfen - Diplomaten sind für Ordnungshüter nicht zu greifen.
So lässt es sich auch vortrefflich wildern. Polizisten ertappten Si Hong Ri, seines Zeichens Nordkoreas Botschafter in Berlin, 2012 auf frischer Tat. An der Havel warf er seine Angel aus. Die Ermahnung seitens der Polizei, dass Fischen ohne Erlaubnis illegal sei, nahm der Botschafter lächelnd zur Kenntnis - und angelte seelenruhig weiter.«

Ebenso selbstverständlich ist, daß russische Baufirmen die US-Botschaft in Moskau verwanzten - und ebenso, daß US-Geheimdienstler (das steht nicht im SPON) Überwachungstunnels unter russischen Botschaften gruben. Der Fesselballon neben der im Bau befindlichen US-Botschaft südlich des Brandenburger Tors mußte einen Kilometer weiterziehen - an den Checkpoint Charlie. Vermutlich wollten die US-Botschaftsleute nicht, daß man ihnen in der Bauphase von oben hereinsah.

In Berlin »rückte das verbliebene Botschaftspersonal [Nordkoreas] zusammen und machte Platz für das Cityhostel. Im Nebengebäude verrichten die Diplomaten nun ihren Dienst. Erste Gerüchte über den neuen Mieter schmetterte das anscheinend uninformierte Personal in Berlin damals noch als ›Feindpropaganda‹ ab. Nun können Berlin-Besucher fast Tür an Tür mit einer der letzten Bastionen des Kommunismus schlafen. Ein Verehrungsschrein für den ›Lieben Führer‹ fehlt am Botschaftszaun ebenso wenig wie die Fahne des kommunistischen Nordkoreas.«
Riesig: Nordkoreas Botschaft mit Hostel






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