Die Lokalzeitung überrascht heute durch die Titelmeldung, ein großes Tübinger Renault-Dacia-Autohaus - dasselbe, bei dem ich meinen Dacia Logan gekauft habe und bisher warten ließ - werde zum 1.2.2016 die Pforten schließen. Grund ist derselbe, der auch schon anderen Autohäusern zum Verhängnis wurde: Die Autofirmen machen ihren Vertragshändlern detailverliebte Vorschriften, die aus jedem Autohaus einen millionenteuren, durchdesignten Autotempel machen sollen - inklusive Designer-Papierkörben für 150 Euro das Stück. Immer mehr Autohändler wollen diese ruinösen Auflagen nicht mehr mitmachen und geben auf.
Kein Wunder, daß auch die Autos immer teurer werden, wenn die Hersteller daraus Luxus-Ikonen machen statt zuverlässige Alltags-Gebrauchsgegenstände. Diskussionen über dieses Thema verlaufen immer gleich: Viele zucken mit den Achseln und sagen: »Klar kosten Autos heute viel mehr als früher, sie bieten aber auch mehr, und unsere Einkommen sind ja auch gestiegen.« Stimmt leider vorne und hinten nicht. Soeben las ich - neben dem Renault-Autohaus-Löffler-Bericht vom SCHWÄBISCHEN TAGBLATT - in einer AUTO, MOTOR UND SPORT einen Report »Ist neu zu teuer?«. Von 1994 bis 2014 seien die Löhne um 33 % gestiegen, die Preise von Neuwagen aber um 60 %, die Unterhaltskosten gar bis zu 130 %. Auch die höheren Rabatte änderten nichts wesentliches daran, daß die Autokosten der Einkommensentwicklung davongelaufen seien. Daher sei es nur natürlich, daß immer mehr einstige Neuwagenkäufer jetzt nur noch Gebrauchtwagen kauften und der Anteil der Privatkäufer unter den Neuwagenkäufern immer mehr abnehme. Die Krise von 2009, in der der Steuerzahler die Autoindustrie durch die Abwrackprämie rettete, sei ein Warnschuß gewesen, aber jetzt mache die Autoindustrie so weiter wie zuvor: Die Preise galoppierten den Löhnen davon.
AKTUALISIERUNG: Wie ich erst später erfuhr, hat in der gleichen Woche wie das Renault-Autohaus auch ein Tübinger Peugeot-Autohaus dichtgemacht - aus demselben Grund.
... gibt es hier jetzt, überwacht von unserem »Senior Publisher« Rudi Marterpfahl, geliefert von unseren Spitzenagenten Raymond Schaendler, Séamus Bomb und anderen, die wissen, worauf's ankommt ... Auch Zeitgeschehen und Politik wird's weiterhin geben, wenn's nicht zu sehr nervt ...
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