
Vielleicht solle man öfter über Biere und weniger oft über Bücher reden. Wie recht der Mann hat! Vielleicht kann man auch beides kombinieren: Bei einem geschmackvollen Pils über die neuesten Bestseller ablästern - da kommen einem am Stammtisch sicher die besten Gedanken. Von den zehn meistverkauften deutschsprachigen Sachbüchern verriß Scheck sieben, drei nur lobte er, darunter das Buch »Unser Jahrhundert«, in dem sich Fritz Stern und Helmut Schmidt unterhalten wie Waldorf und Statler, die beiden grantelnden Opas aus der Muppet-Show. Auf diesen Vergleich kam vor Wochen auch der Rezensent der Jungen Freiheit, aber während Scheck das Gerede der beiden alten Herren über Gott und Welt brilliant fand, nannte es der Kritiker der JF (wohl zu recht) eine Ansammlung von Platitüden und Binsenweisheiten, gewiß manch Richtiges darunter, aber nichts, was nicht auch ein gut informierter Zeitungsleser hätte sagen können. (Bei uns im Familienkreis fanden wir es schon kurz nach Schmidts Abgang 1982 befremdlich, daß der Exkanzler für einen Vortrag bei uns in der Nähe 2000,- DM Honorar kassieren konnte - wo doch ein Niemand genau dasselbe sagen könnte ...). - Merkwürdigerweise kann ich den JF-Verriß von Schmidts Buch auf der Website der Zeitung nimmer finden - dafür aber das Buch selbst im JF-Buchvertrieb, und da wird es gelobt als klar, interessant und brilliant ... O tempora, o mores.
PS: Bücher ÜBER Bier sind doch auch was Feines, oder? Über die belgischen Biere z. B. ... Mal sehen, was sich da machen läßt ... Wozu habe ich im Herbst 2009 eine Rundreise zu den belgischen Bieren gemacht?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen