12.9.22

»Die Wahrheitskammer« - SM und Politik - »Zersetzung«: Reitschuster

Die Wahrheitskammer
Ein interessantes und zugleich schwieriges Buch, bei dem mir ein sehr dunkler Nachgeschmack bleibt.
Ein ungelenkes und böses Buch, das das Zeug zum Klassiker hat.

Autor/Interpret: Ana Contrera

Paperback, 230 Seiten

Schwierig. Bei diesem Buch komme ich an meine Grenzen – allerdings an andere, als gedacht.
Chile, 1975. Vor dem Hintergrund der Militärjunta, einem Regime, das politische Gegner foltert, ermordet, verschwinden lässt, entdecken junge Studentinnen ihre Faszination für Demütigungen.
Schon auf den ersten Seiten stellte sich mir wieder die Frage, inwieweit erotische Literatur vor dem Hintergrund realer historischer Gräueltaten stattfinden darf und wie damit umzugehen ist. Ein weites Feld, bei dem die Lust m. E. aus Respekt vor den tatsächlichen Opfern in den Hintergrund gestellt werden muss.

Anuschka

Als der Vorgängerband »Das Eisenbett« erschien, bangte ich ein wenig um Grimmes Reaktion. Schließlich ist er ein Linker und kann eigentlich diese im Pinochet-Chile stattfindende Story nicht goutieren - aber er fand's wider mein Erwarten gut.

Nun hat die Kritik doch den MARTERPFAHL eingeholt. »Die Wahrheitskammer«, der gefühlvollere, persönlichere Nachfolgeband, fiel bei der Rezensentin Anuschka in Ungnade. Man dürfe doch SM nicht mit Politik vermengen. Nun ja ... Ich lade alle Leser sein, sich trotzdem an dem Band zu erfreuen. 

Und da wir schon mal bei der Politik sind: 

»Zersetzen« nannte man das in der DDR - das, was der regierende Mainstream derzeit mit dem mißliebingen Journalisten Reitschuster macht - siehe hier.

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