Aus der Story »Anas Rache«:
Ana hatte sich entschieden: »Du hast zwei Möglichkeiten. Entweder du
 wirst für den Rest des Wochenendes so hier liegen bleiben …« Sie 
betonte das Wort »so«. Durch die Betonung wurde es eindeutig und 
schmutzig. So. Das bedeutete: geil, hilflos, mit nasser Möse. Sie machte
 eine Pause. »Oder du kannst mich darum bitten, daß ich dir einen Mann 
besorge, der dich fickt.« Sie erhob sich. »Überleg’s dir.« Ihr Gesicht 
ausdruckslos. »Betteln kannst du ja gut, wenn ich mich recht erinnere.« 
Sie zog Evas Beine weiter auseinander, fesselte ihre Fußgelenke an die 
Bettpfosten. »Das wird dir beim Nachdenken helfen.«
Aus der Story »Hundeleben«:
Der Strahl meines Wassers trifft die Wand des Balkons und meinen 
Schenkel, rinnt das Bein entlang, aber er gibt mir kein Papier, mit dem 
ich mich trockenwischen kann. Statt dessen betrachtet er mich 
gedankenverloren. »Vielleicht sollten wir gemeinsam spazierengehen. Ich 
könnte dich an der Leine Gassi führen.« Seinem Blick entnehme ich, wie 
sehr ihm diese Idee gefällt. »Die Leute würden sich wundern, eine Frau 
in einer solchen Haltung zu sehen.« Er mustert mich, meinen nackten 
Körper, einige Momente sehen wir uns in die Augen, dann ertrage ich 
seinen Blick nicht mehr und daß er mich so behandelt und mich so sieht 
und wende den Kopf ab. Aber ich höre seine Stimme, vor der es kein 
Entkommen gibt: »Ich brauche nur dein Gesicht zu sehen, um zu wissen, 
wie naß diese Vorstellung deine Fotze macht.« Er hat recht.
Sprachlich gekonnt, prickelnd, knallhart: Man hat den Eindruck, hier
 habe sich die Autorin in schwülheißen Sommernächten ihre eigenen 
Obsessionen vom Leib geschrieben, so aufgeladen wirkt das Ganze. Bei 
Amazon zeitweise auf Platz 252, hoben die Leser das Buch zu Recht auf 
den Platz des erfolgreichsten Belletristik-Buchs des Marterpfahl 
Verlags. Vox populi vox dei! 
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