22.10.23

Buchmesse Frankfurt - Gorilla-Marketing - nächstes Jahr in Leipzig! - Wort zum Montag


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Puh, war das gestern ein Tag! Morgens um 7 weg, abends um 10 wieder daheim. 

Nach einem Frühstück an der Horber Tanke zockelte ich gemütlich gen Frankfurt. Ich habe es mir zur Regel gemacht, möglichst gar nicht mehr zu überholen, es sei denn ganz langsame Fahrzeuge wie Radler oder Trecker; dann zockelt man halt mal 20 Minuten hinter einem Lkw her - Zeit, sich zu entspannen, nachzudenken, Musik zu hören und dabei Streß und Sprit zu sparen ... 

Nach 3 Stunden und 45 Minuten (incl. einer halbstündigen Pause) endlich in Frankfurt. Ausnahmsweise will ich mal ins Messeparkhaus Rebstock (17 € für 24 h), aber es ist alles knallevoll - also wieder raus und (wie sonst immer) in den Bürostraßen nordöstlich der Messe gratis geparkt. 

Es war schon 12 Uhr durch, als ich endlich die Messe betrat. Die Tickets kann man übrigens nimmer mit Bargeld bezahlen; war mit EC-Karte aber alles ganz easy. 

Im Grunde interessierten mich nur wenige Stände. Meine "Nachbarin" von 2016 und -22, "Lisa Skydla", war von der Stirnseite der Halle mit ihren breiten Gängen in einen der schmalen und jetzt total überfüllten Gänge in der Mitte verlegt worden und nicht glücklich darüber. Die Goliath-Miezen sind weg, auf Konkursbuch (jetzt 4 statt 8 m2) habe ich mal kurz einen Blick geworfen und auf einige andere auch, aber wirklich wichtig für mich war der Stand meiner Verlagsauslieferung Südost-Service. Einen 12-qm-Stand für 6000 € hatte sie, 500 € pro Quadratmeter, und jeder Regalmeter war für knapp 590 € an einen der von SOS ausgelieferten Verlage vermietet (ich war zu spät dran gewesen); so kam der SOS auf seine Kosten ... Für die kleinsten Messestände, diese 4-qm-Kabuffs, beträgt der Quadratmeterpreis 300 €, für die größeren, wie man sieht, 500 €. 

Trotzdem muß da doch noch was gehen ... Das muß doch billiger gehen, dachte ich mir. Wie schon um 2010 sah ich an diesem Samstagvormittag eine Menge verwaister Stände. Die ersten drei Messetage (Mittwoch bis Freitag) sind nur für Fachbesucher; erst ab Samstag (neuerdings seit Freitagmittag) wird der allgemeine Pöbel ... äh ... das breite Volk eingelassen, und dann geht's rund. Außer für Druckereien, Softwarehäuser ("Mit unserer Software machen Sie die Autorenhonorarabrechnungen doppelt so schnell!") u. ä. Anbieter, die sich nicht an den Leser und Endverbraucher richten, sondern an Verlage und sonstiges Fachpublikum ... Die pack(t)en oft schon am Freitagabend ihre Koffer und verduften, tun sich das Gedrängel an den zwei Publikumstagen Samstag und Sonntag nicht mehr an. An sich ist das verboten, und ich sah schon Ordnungskräfte der Messe, die verwaiste Stände fotografierten, und dann gab's für die Betreiber ein Bußgeld - falls es eintreibbar war, irgendwo in Indonesien oder Uruguay. Auch in den Hallen 5 und 6, wo die meisten ausländischen Verlage ihren Platz haben, sind viele Stände samstags und sonntags schon verwaist. Ohnehin ist hier der Andrang des deutschen Publikums geringer - erst recht am Wochenende. Da einen leeren Stand zu "übernehmen", bringt also wenig; man wird vom deutschen Publikum kaum gesehen.  

Schon um 2010 dachte ich, wie schön es doch wäre, wenn man so einen Stand, dessen Betreiber Freitagabend vorzeitig abdampfen, preiswert oder gratis übernehmen könnte ... Wenn man nur vorher wüßte, welche Unternehmen vorzeitig abhauen, dann könnte man vielleicht ganz offiziell und ohne "Mecker" von seiten der Messe den Messestand übernehmen. Sozusagen ein geteilter Messestand, nur eben nicht die kompletten fünf Tage, sondern von Mittwoch bis Freitag die einen, Samstag und Sonntag die anderen. 

Das dürfte schwer hinzubekommen sein, dachte ich, an einem Dosenbier und danach an einem Piccolo nippend, während ich durch die teils beträchtlichen Leerstände in Halle 4.0 schlenderte. Auch Besucher gab's nur noch wenige - gab ja auch nix mehr zu sehen. Man müßte am Freitagabend kommen und sichten, wer verschwindet, spätestens Samstag morgen, und dann den Stand, gerne auch einen geräumigeren als diese 4-qm-Löcher, mit ein paar Dutzend eigenen Büchern nutzen ... Und wie nennt man das dann? "Guerilla-Marketing" gibt's ja schon - wie wär's mit "Gorilla-Marketing"? 

Nach 18 Uhr war ich wieder draußen und an meinem Auto. Heimfahrt. Nachtanken an der Autobahntankstelle Bruchsal. Zu spät erinnerte ich mich daran, daß ich mit deren unverschämten Preisen schon im Herbst '21, auf der Heimfahrt von Belgien, schlechte Erfahrungen gemacht hatte. 2,32 € pro Liter! Statt 1,82 € oder so ... An sich fand ich immer, daß sich ein Abfahren von der Autobahn nicht lohnt für eine Ersparnis von ein, zwei Euro - aber für eine Ersparnis von 10 bis 20 Euro doch. 

Noch was essen im Horber KOE 23, dann nach 22 Uhr heim. Alle Erfahrungen sacken lassen und sich einkuscheln. 

Heute - Sonntag - Lektüre:

Einfach zwei, drei liebevolle Sätze schreiben, ein wenig Mitgefühl zeigen, dem Hass widersprechen: DIE WELT hat eine Reihe Promis gefragt, die gerne ihr „Gesicht zeigen“, wenn es gegen rechts geht. Die Islamo-Faschisten der Hamas werden offenbar eher „links“ verortet, es regnete Absagen. Sie kamen von Großmäulern wie Jan Böhmermann und Kleinformaten wie Rezo, von Leisetretern wie Enissa Amani und Lautsprechern wie Kraftclub und K.I.Z., von Gefühlsverdusselten wie Lars Eidinger und Multimillionären wie Marius Müller-Westernhagen. Gesicht zeigen? Gegen Judenhass? Das wagen 4 von 25. 

Siehe hier. (Herrlich!: "Großmaul Böhmermann" - und Großverdiener auch, leider. Nach dem Abgang von Claus Kleber ist Böhmermann wohl der Hauptabstauber unserer abgepreßten Zwangsmoneten - ca. 600.000 € pro Jahr, so wird geschätzt.)

Wir aber werden uns, wenn alles klappt, im März '24 in Leipzig wiedersehen. Da bietet SOS nämlich auch so einen Gemeinschaftsstand an. Gorilla-Marketing bietet sich da nicht so an, weil es diese Trennung von Fachbesucher- und Publikumstagen dort nicht gibt. 

Ciao, Freunde! :-)

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