19.9.25

2. TAG: Lons-le-Saunier – Millau (DI 2.9.'25) - Auf den Höhen des Zentralmassivs


 Da ist es in voller Pracht ... (WP) 

Dienstag, der 2. September: Nach einer eher schlechten Nachtruhe Frühstück im nahegelegenen Hotel und eine angenehme Überraschung: Gleich hinter dem nächsten Hügel eine TOTAL-Tankstelle mit Bargeldakzeptanz. Ich tanke randvoll.

Dann weiter südwärts, über Bourg-en-Bresse Richtung Lyon. Bald hat mich der Moloch Lyon verschlungen mit seiner betriebsamen Stadtautobahn. Südwestwärts geht’s weiter – und ziemlich bergauf. Von vielleicht 100 Metern Seehöhe im unteren Rhonetal auf bis über 1000 Meter auf den Höhen des Zentralmassivs. Und anfangs viel Verkehr, Sonnenschein und Hitze. Ich wie üblich gemächlich auf der rechten Spur … Anfangs Autobahn, später Landstraße; und immer weniger Verkehr.

Mende: Ein Städtchen, das von grünen bewaldeten Berghängen umgeben ist. Fast wie im Schwarzwald. Doch was war das für eine Ansammlung von Autos an der TOTAL-Tankstelle? „Drehen Sie lieber noch 'ne Runde“, rief mir einer zu, „bis der Tankwagen fertig ist.“

Gesagt, getan. Ein paar Minuten später hatte ich dann eine Chance in dem kleinen Stau an der Tanke, eine Gelegenheit, vollzutanken gegen Bares.

Dann 'rauf auf die Gratis-Autobahn A75, die von Clermont-Ferrand südwärts ans Mittelmeer führt. Das einzige gebührenpflichtige Stück der A75 ist dieser bombastische Viadukt bei dem Städtchen Millau. Er überspannt das ganze Tal des Flüßchens Tarn, das sich an manchen Stellen schluchtartig verengt (Gorges du Tarn) – eine Touristenattraktion für Rafter, Kanuten und solche Leute.

Für mich ist für heute Millau Endstation.


Altstadtstraße mit Blick auf den Viadukt (WP)

Millau ist ein kleines, enges, gemütliches Städtchen mit 22.000 Einwohnern, das ich auf Anhieb sympathisch fand. Kneipen, Geschäfte, Imbisse. Bißchen zu viel orientalisches Publikum, aber geht noch. Schöne Altstadt. Der übliche Parkplatzmangel, aber was soll man meckern, wenn man 100 Meter von einer Straßenkneipe entfernt einen Parkplatz findet?

Ich ließ es mir mit zwei, drei Bier gemütlich sein und schlummerte anschließend in meinem Wägelchen bis nach Mitternacht, bis sich das Bier gesetzt hatte; dann startete ich den Wagen und suchte mir am Stadtrand einen dunklen, stillen Platz, wo man mehr Ruhe und Dunkelheit hatte.

Die Blinklichter auf den Spitzen der Viaduktpfeiler blinkten von Ferne herüber.

Empfang von Heimatsendern hatte ich gar keinen, so weit trägt der UKW-Rundfunk nicht; auch kein Handy.

Jetzt, nach Hause zurückgekehrt, lese ich über die politische Entwicklung in Frankreich, daß es wieder mal eine Regierungskrise gab. Macron versucht die stark gewordene Le-Pen-Partei von der Regierung fernzuhalten, und das gelingt mehr schlecht als recht. So schreibt der Blogger Alexander Dilger, Wirtschaftsprofessor:

„In Frankreich scheitert die nächste von Macron eingesetzte Minderheitsregierung“

Veröffentlicht am 08/09/202514

„Frankreichs Premierminister Bayrou verliert Vertrauensabstimmung“, die er mit seinem (moderaten) Sparkurs verknüpft hatte. Diese Niederlage war erwartet worden, und morgen wird seine Minderheitsregierung zurücktreten. Im Grunde ist es eine Wiederholung vom Ende letzten Jahres. ‚Frankreichs Minderheitsregierung scheitert[e] an Misstrauensvotum‘, weil ihre linken wie rechten Gegner zusammen seit einer vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron fahrlässig angesetzten Neuwahl die Mehrheit haben.

Nun will der Präsident es mit einem weiteren Ministerpräsidenten versuchen. Dabei hat er insgesamt schon sechs verschlissen, davon gleich vier in den letzten 20 Monaten (siehe „Macrons Premierminister-Verschleiß: Der Nächste, bitte!“). Alternativ könnte er Neuwahlen ansetzen, die ihm aber nichts bringen würden. Die Franzosen wollen mehrheitlich weder Staatsausgaben kürzen noch länger arbeiten, sondern weiter vom Geld anderer Leute leben, nicht zuletzt von den dummen Deutschen, sei es über die EU, die EZB oder direkte Zahlungen.“

Der Link: https://alexanderdilger.wordpress.com/2025/09/08/in-frankreich-scheitert-die-naechste-von-macron-eingesetzte-minderheitsregierung/

  Aber davon werde ich mich weder jetzt noch damals um den Schlaf bringen lassen … 

Keine Kommentare:

Mohammettbrötchen

Was mir auffällt: Immer seltener gibt es an der Tanke Mettbrötchen. Vielleicht sollten die es mal mit Mohammettbrötchen versuchen?